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Andreas Engelhardt
Guest

Das MCU hat über die Jahre etliche künftige Handlungsstränge angedeutet – doch nicht alle wurden auch wirklich aufgegriffen.
Mit seinen Abspannszenen hat das Marvel Cinematic Universe (MCU) von Anfang an daran gearbeitet, ein zusammenhängendes Franchise zu schaffen. Unterschiedliche Filme wurden so mit kleinen Szenen verknüpft und künftige Geschichten aufgebaut. Doch da das MCU mittlerweile 17 Jahre alt ist, dürfte es niemanden wundern, dass etliche angedeutete Entwicklungen nie eintraten.
Das ist zum Beispiel der Fall bei "Doctor Strange". In dem Debüt des Titelhelden (Benedict Cumberbatch) lernten wir auch Karl Mordo (Chiwetel Ejiofor) kennen. Dieser fungierte den Hauptteil des Films über als Mentor und Verbündeter für Strange – doch am Ende kam es zu einem radikalen Wandel.
Mordo war entschieden dagegen, dass Strange seiner Meinung nach die wichtigsten Regeln der Magie verletzt und damit gegen Naturgesetze verstoßen hatte, um Dormammu zu besiegen. Er kündigte Konsequenzen an, bevor er sich abwandte.
Wie weit Mordo zu gehen bereit ist, bewies er direkt danach in der Abspannszene. Darin konfrontierte er Jonathan Pangborn (Benjamin Bratt), durch den Strange überhaupt erst auf die Existenz von Magie aufmerksam geworden war. Pangborn hatte dank Magie die Fähigkeit zu laufen wiedererlangt, war danach jedoch nicht in der Magier*innen-Gemeinde geblieben, sondern zu seinem alten Leben zurückgekehrt.
Laut Mordo ein Frevel, weswegen er Pangborn seiner magischen Kräfte beraubte. Dabei machte Mordo deutlich, was seiner Meinung nach das größte Problem der Welt ist: Es gibt zu viele Magier*innen.
Daraus leitet sich ein klarer Konflikt ab, der Mordo mit Strange auf Konfrontationskurs bringt. Die Sache ist nur: Das MCU hat daraus bislang überhaupt nichts gemacht.
Auch das "Blade"-Versprechen könnte das MCU vielleicht nie einlösen – oder?
» Video ansehen: "Blade" im MCU: Wird der Marvel-Film jemals erscheinen?

Lässt die MCU-Zukunft von Doctor Strange überhaupt Platz für Mordo?
In "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" spielte man mit der Erwartungshaltung um Mordo ein wenig, letztlich sah man hier allerdings nur eine andere Variante der Figur aus dem Multiversum, der mit Strange sein ganz eigenes Problem hatte.
Dass Mordo den Magier*innen den Kampf erklärt hätte, ist neun Jahre nach "Doctor Strange" nie ersichtlich geworden. Zumal wir uns inzwischen die Frage stellen müssen, ob sich daran je etwas ändern wird.
"Doctor Strange 3" hat aktuell keinen Kinostart und es gibt keine Anzeichen, dass sich die Fortsetzung in aktiver Entwicklung befinden würde. Zumal "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" seinerseits den Cliffhanger hatte, dass sich der Titelheld in die Dark Dimension stürzt, aus der Dormammu stammt. Inwieweit Mordo dort hineinpasst, ist fraglich.
Wobei das Ende von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" eventuell ohnehin vor einem potenziellen "Doctor Strange 3" aufgegriffen werden müsste. Schließlich kann man sich kaum vorstellen, dass Benedict Cumberbatch in "Avengers: Secret Wars" fehlen wird, wenn er nicht ohnehin doch noch in "Avengers: Doomsday" auftaucht; bei der Verkündung des Casts fehlte er zumindest.
Da "Secret Wars" das ganze MCU auf den Kopf stellen könnte, müssen wir so oder so abwarten, was die Zukunft für das Franchise bereithält. Fans sollten jedoch nicht damit rechnen, dass der große Cliffhanger von "Doctor Strange", der einen zentralen Magie-Konflikt in der Reihe ankündigte, tatsächlich eine Rolle spielen wird...
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