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Pentagon reagiert auf Netflix-Film: Neuer Thriller sorgt für Kritik vom Verteidigungsministerium

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Oliver Koch

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(Bildquelle: Netflix (Trailer-Screenshot))
Ein neuer Netflix-Thriller sorgt für Aufsehen – nicht nur beim Publikum, sondern auch bei jener Institution, die in dem Film eine zentrale Rolle spielt.

In Zeiten wachsender globaler Unsicherheit beschäftigen sich immer mehr Filme mit dem Szenario eines nuklearen Angriffs – so auch der neue Netflix-Thriller "A House of Dynamite". Der von Kathryn Bigelow inszenierte und von Noah Oppenheim geschriebene Film schildert, wie die US-Regierung auf den Abschuss einer atomaren Langstreckenrakete reagiert, die auf Chicago zurast.

Doch diese dramatische Darstellung hat laut Bloomberg eine offizielle Reaktion des Pentagons ausgelöst: Ein internes Memo der Missile Defense Agency widerspricht zentralen Aussagen des Films und stellt deren Realitätsnähe infrage, wie Bloomberg berichtet.

Im Mittelpunkt der Kritik steht eine Szene, in der der Verteidigungsminister (Jared Harris) entsetzt feststellen muss, dass das US-Raketenabwehrsystem trotz eines Investitionsvolumens von 50 Milliarden Dollar nur eine 50-prozentige Erfolgswahrscheinlichkeit habe.

Laut Pentagon-Memo jedoch zeigten die realen Tests des Systems "seit über einem Jahrzehnt eine Trefferquote von 100 Prozent". Die Verfasser*innen des Schreibens wollen damit "falsche Annahmen korrigieren und ein besseres Verständnis der Faktenlage ermöglichen", damit die Agenturleitung in Gesprächen oder Meetings nicht unvorbereitet auf Fragen zu dem Thema reagiert.

» Video ansehen: A House of Dynamite - Trailer Deutsch
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Das Filmteam widerspricht​


Das Memo erkennt durchaus an, dass die verfehlten Abfangversuche im Film Teil der dramaturgischen Zuspitzung seien. Dennoch halte das Verteidigungsministerium fest, dass die reale Lage eine ganz andere Geschichte erzählt als die filmische Darstellung.

Regisseurin Kathryn Bigelow sagte am 12. Oktober 2025 in der Sendung "CBS Sunday Morning", dass das Filmteam bewusst keine Zusammenarbeit mit dem US-Militär gesucht habe, um unabhängiger zu bleiben. Allerdings habe sie während der Dreharbeiten mit mehreren technischen Berater*innen gearbeitet, die einst im Pentagon tätig waren.

Drehbuchautor Noah Oppenheim nahm am 26. Oktober in einem Interview mit MSNBC Stellung zu dem Memo. Er sagte:

"Wir respektieren die Einschätzung des Pentagons, aber wir sind anderer Meinung."
Obwohl er selbst kein Raketensystem-Experte sei, habe er ausführlich mit Personen gesprochen, die Erfahrungen in jenem militärischen Bereich haben und bereit für einen Austausch waren. Dazu gehörten ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses und des Verteidigungsministeriums:

"Wir haben ihnen sehr viele Fragen gestellt: Wie funktioniert das? Was sind die Abläufe? Was sind die Protokolle? Was man im Film sieht, ist hoffentlich ein ziemlich genaues Bild der Realität. Unser Raketenabwehrsystem ist leider sehr unvollkommen. Wenn das Pentagon darüber reden will, wie man es verbessern kann oder was der nächste Schritt wäre, um uns alle sicherer zu machen, dann ist das genau das Gespräch, das wir führen wollen. Aber das, was wir im Film zeigen, ist genau."
Wenn ihr euch selbst ein Bild von "A House of Dynamite" machen möchtet, könnt ihr die Produktion ab sofort auf Netflix streamen. Solltet ihr noch keine Mitgliedschaft bei dem Streamingdienst haben, könnt ihr mit dem Entertainment-Plus-Paket von Sky nicht nur in den Genuss der besten Filme und Serien von Netflix kommen, sondern habt auch Zugriff auf grandiose HBO-Produktionen.

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