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Andreas Engelhardt
Guest
Mit "Die Rache der Sith" schien der Wandel von Anakin Skywalker zu Darth Vader abgeschlossen zu sein. Doch eine neue Enthüllung stellt diese Annahme auf den Kopf.
Ganze drei Filme widmete "Star Wars"-Schöpfer George Lucas dem Fall von Anakin Skywalker zur Dunklen Seite der Macht. Die Prequel-Trilogie, die 2005 mit "Die Rache der Sith" abgeschlossen wurde, endete damit, dass Imperator Palpatine Darth Vader als Handlanger gewonnen hatte.
Wie wir jetzt erfahren haben, war die Wandlung zum berühmten "Star Wars"-Bösewicht mit dem Film aber tatsächlich noch nicht abgeschlossen. Das verrät das am 11. November erschienene offizielle Buch "Star Wars: Master of Evil", das bei Amazon aktuell wegen der Black-Friday-Woche im Angebot ist.
– Achtung: Es folgen Spoiler für "Master of Evil"! –
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So tötete Darth Vader Anakin endgültig
Die Handlung des "Star Wars"-Buchs spielt wenige Jahre nach den Ereignissen von "Die Rache der Sith" (via ComicBook.com). Obwohl Anakin in Darth Vader übergegangen ist, treiben ihn noch immer Gedanken an Padmé um. Er glaubt, dass sich durch die Dunkle Seite Wege finden lassen, sie von den Toten zurückzuholen – vor allem durch das Wissen von Darth Plagueis, dem Sith-Lord, der angeblich den Tod überlistet hat. In einem Gespräch mit Palpatine zeigt sich, dass in Vader noch Überreste von Anakin stecken. Der Imperator erkennt, dass er seinen Schüler weiter formen muss, um ihn vollständig der Dunklen Seite zuzuführen.
Palpatine schickt Vader deshalb auf eine Mission zum Planeten Diso. Dort findet Vader schließlich einen alten Tempel, der ihn mit verschiedenen Visionen seiner Vergangenheit konfrontiert. Eine davon ist Padmé selbst.
Für Vader ist das der Wendepunkt, nachdem Padmé ihm sagt, dass er die Vergangenheit zerstören müsse, um seiner Bestimmung zu folgen. Er erkennt, dass er Anakin endgültig hinter sich lassen muss, um die volle Macht der Dunklen Seite zu entfesseln. Symbolisch tötet er Padmés Erscheinung mit seinem Lichtschwert – eine Tat, die Anakin niemals vollbracht hätte, für Vader aber notwendig ist. Im Text heißt es: "Anakin Skywalker ist tot. Darth Vader lebt." – ein endgültiger Schlussstrich unter seine frühere Identität.
Palpatine scheint genau das geplant zu haben. Als Vader ihm später einen Stein aus dem Tempel überreicht und sagt: "Hier ist dein Tempel", lacht der Imperator nur – ein deutliches Zeichen, dass es ihm nie um den Tempel selbst ging, sondern darum, Vader auf seinen vorgesehenen Pfad zu bringen. Damit hat Palpatine auch ein zentrales Problem gelöst: Vaders Suche nach dem Geheimnis von Darth Plagueis ist beendet, denn Anakin existiert nicht mehr. Für Palpatine zählt nur Vader – ein machtgieriges Werkzeug, das sich ganz seinem Meister unterordnet.
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Darth Vaders Entwicklung erinnert an Kylo Ren
Ein Beispiel aus dem Live-Action-Franchise für Vaders radikale Entwicklung zeigt sich in "Obi-Wan Kenobi". Bei ihrer finalen Konfrontation in der Serie muss Obi-Wan (Ewan McGregor) erkennen, dass sein einstiger Padawan (Hayden Christensen) tatsächlich nicht mehr existiert. Vor ihm steht nur noch Vader, der auch sagt, dass Anakin tot und er das sei, was übrig geblieben ist. Mit einem Lächeln ergänzt er letztlich sogar, dass er es war, der die einstige Hoffnung der Jedi getötet habe. Wie genau das geschah, erfuhren wir jetzt dank "Master of Evil".
Der gesamte Prozess erinnert dabei an "Das Erwachen der Macht", in dem Kylo Ren demselben Gedanken folgt, als er seinen Vater Han Solo tötet, um seinen inneren Zwiespalt zu überwinden. Die Dunkle Seite verlangt offensichtlich nicht nur das Loslassen, sondern das bewusste Auslöschen emotionaler Bindungen. Nur so bleibt das Streben nach Macht übrig – eine Lehre, die sowohl Vader als auch Kylo verinnerlichen.
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