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Heute Abend streamen: Der zweitteuerste deutsche Film aller Zeiten ist immer noch ein genialer Thriller

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Laura-Jaen Kästner

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(Bildquelle: IMAGO / United Archives)
Buchverfilmungen liebt man oder man verabscheut sie. Für mich gibt es nur einen Thriller, dessen Geschichte wirklich gut als Film umgesetzt wurde.

Wer selbst Bücher schreibt, nimmt es bei Buchverfilmungen sehr genau. Aus diesem Grund würde ich mich eher als Gegnerin von verfilmten Büchern bezeichnen. Und trotzdem gibt es auch für mich Ausnahmen und eine stelle ich hier vor – "Das Parfum" mit Ben Whishaw und auch Karoline Herfurth.

Ein Mörder mit außergewöhnlichem Geruchssinn​


"Das Parfum" stammt aus der Feder von Patrick Süskind und wurde 1985 erstmals veröffentlicht, bis heute in 48 Sprachen übersetzt und mehr als 20 Millionen mal verkauft. Mit Sicherheit kennst du also entweder den Roman oder aber die Buchverfilmung des Regisseurs Tom Tykwer aus dem Jahr 2006, die mit 60 Millionen Euro Produktionskosten als damals teuerster, nach "The Cloud Atlas" (2012) als zweitteuerster deutscher Film gilt. Falls nicht, gibt es hier nochmal die Handlung:

Die Geschichte spielt im Frankreich des 18. Jahrhunderts und handelt von Jean-Baptiste Grenouille. Der junge Mann, der einst auf einem Markt von einer Fischhändlerin geboren wurde, hat keinen eigenen Körpergeruch, ist aber mit einem ausgezeichneten Geruchssinn ausgestattet. Er macht es sich zur Aufgabe, Gerüche zu konservieren, um einen außergewöhnlichen Duft zu erschaffen. Doch dabei wird er zum Mörder und erregt die Aufmerksamkeit einer ganzen Stadt.

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3 Gründe, weshalb "Das Parfum" eine geniale Thriller-Verfilmung ist​


Wenn aus einem Buch ein Film wird, gibt es oft ein großes Problem: Handlungsstränge werden so weit weggekürzt oder abgeändert, dass von der Buchvorlage nicht mehr viel übrig bleibt. Natürlich fällt auch bei "Das Parfum" auf, dass sich der Film zwar der Buchvorlage bedient, dennoch aber ein paar Unterschiede aufweist. So werden Handlungsstränge aus Grenouilles Kindheit weggekürzt und auch seine Zeit in der Höhle wird wesentlich kürzer dargestellt als im Buch, wo er dort mehrere Jahre verbringt. Und auch seine Erscheinung wird im Buch anders dargestellt als im Film. Trotzdem ist die Verfilmung für mich eine der gelungensten, wenn es um Thriller geht - aus diesen drei Gründen:

#1 Ich kenne die Handlung & hab trotzdem mitgefiebert
Wer die Buchvorlage kennt, kennt meistens schon den Film. Es gibt natürlich einige Ausnahmen, bei denen zwischen Buchverfilmung und der Vorlage fast schon Welten liegen (beispielsweise Fitzeks "Der Heimweg" oder bei "Der Schwarm"). Bei diesen Ausnahmen lohnt es sich dann auch (ganz egal, ob die Verfilmung dann gut ist oder nicht), mitzufiebern. Schließlich ist vom Buch nicht mehr viel übrig. Bei der Verfilmung von "Das Parfum" war ich trotz einiger Änderungen trotzdem gespannt auf den Verlauf der Handlung, was ich so nur selten bei Buchverfilmungen erlebe. Selbst bei den "Harry Potter"-Verfilmungen wusste ich noch viel mehr Bescheid, was auf mich zukommen könnte, obwohl dort auch einige Unterschiede zwischen Büchern und Filmen existieren.

#2 Der humoristische Ansatz im Thriller ist genial umgesetzt
Die Geschichte rund um Grenouille ist an sich eine tragische: Für die Welt ist er zu "absonderlich", niemand will ihn um sich haben und doch führt ihn sein Weg zu einer "Station" nach der anderen. Die Art, wie dann das Ableben seiner ehemaligen Ziehpersonen dargestellt und durch die Erzählperson kommentiert wird, war zwischen den dann doch etwas düsteren Szenen im Film immer wieder sehr auflockernd. Das hat zum Einen für ein paar Verschnaufpausen zwischendrin gesorgt, zum Anderen die nachfolgenden Morde dann noch schauriger und schlimmer gemacht.

#3 Der Film steht für sich... und auch für das Buch
Ich sage das selten, denn in der Regel bin ich deutlich kritischer bei Buchverfilmungen, doch "Das Parfum" funktioniert in zwei Richtungen: Mit und ohne das Buch als Vorlage. Der Film bleibt so nah wie möglich an der Vorlage, geht aber so so weit wie möglich weg davon und schafft es in meinen Augen sehr gut, die Stimmung des Buches einzufangen, ohne es 1 zu 1 zu kopieren, was ja in Bücher-Verfilmungen rein dramaturgisch nicht möglich ist.

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Einer meiner Lieblingsthriller​


Ich weiß, die Meinungen zu Patrick Süskinds Verfilmung gehen stark auseinander, trotzdem finde ich den Film gelungen. Dass er sein Budget von 50 Millionen Euro um mehr als das Doppelte wieder reinholte, zeigt, dass die Begeisterung für den Film enorm war, was bei deutschen Produktionen heute nicht mehr so oft bis gar nicht vorkommt. Ich finde in diesem Fall das Buch überragend, aber auch den Film sehr gut umgesetzt und bin gespannt, ob das von euch vielleicht noch andere so sehen.

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