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Marek Bang
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Dass Sylvester Stallone nicht bloß ein tumbes Muskelpaket ist, sondern bei Bedarf auch als Charakterdarsteller in Erscheinung treten kann, bewies er natürlich vor allem als Rocky Balboa. Doch auch in der Krimi-Ballade „Cop Land“ liefert er eine überragende Vorstellung ab.
Kann Sylvester Stallone neben Ray Liotta, Robert De Niro und Harvey Keitel als Schauspieler bestehen? Dank „Cop Land“ kann diese Frage eindeutig bejaht werden, denn was Sly als schwerfälliger Vorstadtsheriff abliefert, zählt zweifelsohne zum Besten, was der Actionheld jemals vor der Kamera auf die Beine stellen konnte.
Wer den sehenswerten Kleinstadtkrimi „Cop Land“ noch nicht kennen sollte oder einfach mal wieder in seiner Gänze genießen möchte, kann dies nun bei Paramount+ via Amazon tun. Dort steht Paramount+ für eine Woche kostenlos zum Testen bereit.
Die besten Momente von Sylvester Stallone als Rocky Balboa könnt ihr euch hier im Video anschauen.
» Video ansehen: Rocky - Die 5 besten Film-Momente
Darum sollten alle Stallone-Fans „Cop Land“ kennen
15 Kilogramm nahm Sylvester Stallone für seine Rolle als Vorstadtsheriff Freddy Heflin zu, nichts sollte an seine strahlenden Heldenfiguren früherer Kinoerfolge erinnern. Stattdessen gelingt ihm eine wahrhaftige Darstellung eines phlegmatischen Verlierers, dessen Traum, als New Yorker Polizist Anerkennung zu finden, unerreichbar ist. Vielmehr fristet er ein belächeltes Dasein in einer fiktiven Vorstadt in New Jersey, in der ihn der offene Blick auf Manhattan wie eine tägliche Strafe quält.
Als eine eingeschworene Clique korrupter New Yorker Cops, die sich in ihren von der Mafia finanzierten Kleinstadthäuschen ein schönes Leben machen, den Mord an zwei Schwarzen Jugendlichen vertuschen wollen, versucht Freddy Heflin, aus seiner Lethargie zu erwachen. Doch kann er für die kriminellen Polizisten wirklich zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden? Zum stilechten New-Jersey-Soundtrack von Bruce Springsteen wächst der Sheriff Stück für Stück über sich heraus und kämpft dabei nicht nur gegen den Filz seiner vermeintlichen Vorbilder, sondern vor allem darum, seine Würde wiederzuerlangen.
Wie Sylvester Stallone das zwischen Schwermut und zögerlichem Aufbruch spielt, gehört zum Feinsten, was dem oft als reines Muskelpaket verkannten Schauspieler jemals auf der Leinwand gelungen ist. Dagegen wirken selbst Harvey Keitel und Robert De Niro verhältnismäßig blass. Das muss man erst einmal schaffen.
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