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Quentin Tarantino gilt als einer der einflussreichsten Regisseure unserer Zeit – doch ausgerechnet einen seiner kultigsten Filme kritisierte Stephen King heftig.
Stephen King gilt als einer der bedeutendsten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Doch neben seinen weltberühmten Romanen ist er seit Jahrzehnten auch als leidenschaftlicher Kinogänger bekannt. Schon lange bevor er seine Meinungen regelmäßig auf X (ehemals Twitter) teilte, veröffentlichte er Filmkritiken und persönliche Einschätzungen unter anderem in seiner Kolumne bei Entertainment Weekly.
Dabei sprach er sich deutlich gegen einen der populärsten Filme eines anderen großen Erzählers aus: Quentin Tarantinos "Kill Bill". In einer Kolumne von 2007 beschrieb King, warum er den Film nicht nur ablehnt, sondern ihn sogar für bedeutungslos hält. Dabei nutzte er das Werk als Beispiel für einen allgemeinen Punkt über das Kino: Für ihn gibt es Filme, die etwas bedeuten – und solche, die das nicht tun.
"Kill Bill" zählte für King eindeutig zur zweiten Kategorie. Während er Clint Eastwoods "Mystic River" als Film lobte, der sich "ins Gedächtnis einbrennen wird", bezeichnete er Tarantinos Werk als "ziemlich lahm" und "narzisstisch". Zwar räumte er ein, dass der Film gut gemacht sei und Uma Thurmans Darstellung der Braut lobenswert war, dennoch fehlte dem Ganzen aus seiner Sicht die Tiefe. "Der Film ist einfach langweilig selbstverliebt", schrieb King und nannte ihn "Tarantinos Scheiterhaufen der Eitelkeiten".
Die Film-Fachpresse hat kürzlich über die zehn besten Stephen-King-Verfilmungen abgestimmt. Das Ranking seht ihr hier im Video:
LinkDie 10 besten Stephen King-Verfilmungen
Besonders kritisch äußerte sich King über den Stil und den Umgang mit Gewalt in "Kill Bill". Er beschrieb die berühmte Kampfszene gegen dutzende Gegner*innen mit den Worten: "Wenn die Braut in einer Szene mindestens 70 Kung-Fu-Schergen erledigt, spritzt das Blut aus amputierten Gliedmaßen – oft in hübschen Spiralen." Auch die fehlende Auflösung des Films kritisierte er: Es gehe bloß weiter mit "mehr Karatetritten und Würfen, mehr schrillen Vogelkampf-Schreien."
Insgesamt fasste King zusammen: "Der Film ist sicherlich gut gemacht, und die Geschichte weckt stellenweise unser Interesse – aber langweilig bleibt langweilig, oder?" Am Ende sei das Werk so sehr auf Tarantinos Ego zugeschnitten gewesen, dass man sich "in zehn Jahren kaum noch erinnern wird, worum es ging oder wer mitgespielt hat."
Mit dieser Aussage lag King jedoch falsch: Selbst heute, 22 Jahre nach der Erscheinung von "Kill Bill", ist Tarantinos Action-Kracher Kult und wird als einer der besten Actionfilme aller Zeiten bezeichnet. Auch bei Tarantino hat "Kill Bill" einen besonderen Stellenwert: In einem Interview sagte er kürzlich, dass er "Kill Bill" als den ultimativen Quentin-Tarantino-Film betrachtet, ein Projekt, das er "geboren wurde zu machen". Diese Selbsteinschätzung deckt sich in gewisser Weise mit Kings Kritik – nur bewertet Tarantino dasselbe Merkmal, die extreme Selbstbezogenheit des Films, positiv.
Ihr findet "Kill Bill: Volume 1" und "Kill Bill: Volume 2" auf MagentaTV sowie bei dem Prime-Video-Channel FILMLEGENDEN, den ihr sieben Tage kostenlos testen könnt.
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Stephen King gilt als einer der bedeutendsten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Doch neben seinen weltberühmten Romanen ist er seit Jahrzehnten auch als leidenschaftlicher Kinogänger bekannt. Schon lange bevor er seine Meinungen regelmäßig auf X (ehemals Twitter) teilte, veröffentlichte er Filmkritiken und persönliche Einschätzungen unter anderem in seiner Kolumne bei Entertainment Weekly.
Dabei sprach er sich deutlich gegen einen der populärsten Filme eines anderen großen Erzählers aus: Quentin Tarantinos "Kill Bill". In einer Kolumne von 2007 beschrieb King, warum er den Film nicht nur ablehnt, sondern ihn sogar für bedeutungslos hält. Dabei nutzte er das Werk als Beispiel für einen allgemeinen Punkt über das Kino: Für ihn gibt es Filme, die etwas bedeuten – und solche, die das nicht tun.
"Kill Bill" zählte für King eindeutig zur zweiten Kategorie. Während er Clint Eastwoods "Mystic River" als Film lobte, der sich "ins Gedächtnis einbrennen wird", bezeichnete er Tarantinos Werk als "ziemlich lahm" und "narzisstisch". Zwar räumte er ein, dass der Film gut gemacht sei und Uma Thurmans Darstellung der Braut lobenswert war, dennoch fehlte dem Ganzen aus seiner Sicht die Tiefe. "Der Film ist einfach langweilig selbstverliebt", schrieb King und nannte ihn "Tarantinos Scheiterhaufen der Eitelkeiten".
Die Film-Fachpresse hat kürzlich über die zehn besten Stephen-King-Verfilmungen abgestimmt. Das Ranking seht ihr hier im Video:
LinkDie 10 besten Stephen King-Verfilmungen
Das kritisiert Stephen King an "Kill Bill"
Besonders kritisch äußerte sich King über den Stil und den Umgang mit Gewalt in "Kill Bill". Er beschrieb die berühmte Kampfszene gegen dutzende Gegner*innen mit den Worten: "Wenn die Braut in einer Szene mindestens 70 Kung-Fu-Schergen erledigt, spritzt das Blut aus amputierten Gliedmaßen – oft in hübschen Spiralen." Auch die fehlende Auflösung des Films kritisierte er: Es gehe bloß weiter mit "mehr Karatetritten und Würfen, mehr schrillen Vogelkampf-Schreien."
Insgesamt fasste King zusammen: "Der Film ist sicherlich gut gemacht, und die Geschichte weckt stellenweise unser Interesse – aber langweilig bleibt langweilig, oder?" Am Ende sei das Werk so sehr auf Tarantinos Ego zugeschnitten gewesen, dass man sich "in zehn Jahren kaum noch erinnern wird, worum es ging oder wer mitgespielt hat."
Mit dieser Aussage lag King jedoch falsch: Selbst heute, 22 Jahre nach der Erscheinung von "Kill Bill", ist Tarantinos Action-Kracher Kult und wird als einer der besten Actionfilme aller Zeiten bezeichnet. Auch bei Tarantino hat "Kill Bill" einen besonderen Stellenwert: In einem Interview sagte er kürzlich, dass er "Kill Bill" als den ultimativen Quentin-Tarantino-Film betrachtet, ein Projekt, das er "geboren wurde zu machen". Diese Selbsteinschätzung deckt sich in gewisser Weise mit Kings Kritik – nur bewertet Tarantino dasselbe Merkmal, die extreme Selbstbezogenheit des Films, positiv.
Ihr findet "Kill Bill: Volume 1" und "Kill Bill: Volume 2" auf MagentaTV sowie bei dem Prime-Video-Channel FILMLEGENDEN, den ihr sieben Tage kostenlos testen könnt.
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