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Marek Bang
Guest

Dwayne Johnson setzt mit "The Smashing Machine" alles auf eine Karte und wird belohnt. Warum das bewusst schmucklose, dafür aber umso wahrhaftigere Biopic über den ehemaligen MMA-Kämpfer Mark Kerr eine Offenbarung ist, erfahrt ihr hier.
Er hat es schon einmal getan, wenn auch mit einem vergleichsweise geringeren Risiko: Dass Adam Sandler mehr kann, als sich zu Halloween einen Golfball zwischen die Kauleiste zu trichtern, war allgemein bekannt, sodass der fiebrige Thriller "Der schwarze Diamant" von Regisseur Benny Safdie 2019 fast schon auf weit ausgebreiteten Flügeln in die Lichtspielhäuser flog. Zumindest, wenn man ihn mit seinem neusten Werk, dem stilistisch durchaus ähnlich daherkommenden Biopic "The Smashing Machine" über den ehemaligen MMA-Kämpfer Mark Kerr vergleicht.
Der mit einigen persönlichen Problemen behaftete Pionier seiner Zunft wird von Dwayne Johnson verkörpert, besser bekannt als Wrestler "The Rock" und Hauptdarsteller einschlägiger Unterhaltungsfilme, die zwar für volle Kinohäuser sorgen, von Auszeichnungen bei Filmfestspielen aber kategorisch ausgeschlossen sind. Dass "The Smashing Machine" in Venedig frenetisch gefeiert wurde, ist dann doch mehr als beachtlich und liegt zum großen Teil am Mut des Regisseurs, Dwayne Johnson als Schauspieler ernst zu nehmen.
Der dankt es ihm und uns mit einer kompromisslosen Hingabe, die ihn in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. Wie viel Herzblut er in seinen Neuanfang als Charakterdarsteller gesteckt hat und welche Türen sich ihm dadurch aktuell öffnen, erfahrt ihr im Video.
» Video ansehen: The Smashing Machine: Dwayne Johnson über seine schwierigste Rolle

Down in Jungleland: Das Herz der "Smashing Machine" schlägt außerhalb des Rings
Es muss für Dwayne Johnson ungemein anstrengend gewesen sein, als erfolgreicher Wrestler den Kampfstil eines anderen minutiös zu lernen. Und doch sind es nicht die rauen, auf maximale Authentizität getrimmten Kampfszenen aus dem preisgünstig zusammengeklöppelten Käfig irgendwo in Japan, die am meisten überzeugen.
Das Herz von "The Smashing Machine" schlägt im klobigen Fertighaus im Südwesten der USA, wo der schmerzmittelabhängige Mark Kerr Ende der 1990er-Jahre rastlos durch die beigefarbenen Flure tigert. Seine komplizierte, letztlich dennoch von Liebe durchtränkte Beziehung zu seiner Freundin Dawn entlädt sich in einem spektakulären, zu Bruce Springsteens epochalem Epos "Jungleland" meisterhaft geschnittenen Kampf, in dem Johnson und sein Co-Star Emily Blunt alles in die Waagschale werfen, was sie haben.
Eigenen Angaben zufolge saßen beide noch lange nach der Szene eng umschlungen am Set und auch der Regisseur verzichtete darauf, einen weiteren Take zu drehen. Benny Safdie wusste genau, dass er einen der treffendsten Einsätze eines Rocksongs in einem Film überhaupt geschaffen hat und darüber hinaus den mit Abstand besten Film, in dem Dwayne Johnson, ganz ohne seinen Kampfnamen "The Rock", je mitgespielt hat. Bewegend und unbedingt ab dem 2. Oktober 2025 im Kino zu empfehlen.
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