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Andreas Engelhardt
Guest
"Apocalypse Now" gilt als Meilenstein der Filmgeschichte – und zugleich als eines der Werke mit den meisten Fehler überhaupt.
Satte 563 filmische Patzer sollen sich in "Apocalypse Now" verstecken, womit das Werk von Regisseur Francis Ford Coppola angeblich der fehlerbehaftetste Film aller Zeiten ist. Dem Legendenstatus des Kriegsfilms tut das natürlich keinen Abbruch.
Es ist allerdings schon bemerkenswert, dass auch ausgerechnet in der visuell wohl berühmtesten Szene des Films ein eklatanter Patzer steckt. Gemeint ist der ikonische Moment, in dem Captain Willard (Martin Sheen) im Finale aus dem Wasser aufsteigt, um seine Mission zu beenden: Er soll den abtrünnigen Colonel Kurtz (Marlon Brando) ausschalten.
Untrennbar ist der Anblick von Willard in diesem Augenblick mit seiner markanten Schminke verbunden. Genau hier hat sich jedoch ein Fehler eingeschlichen. Denn Martin Sheen hätte bei seinem Aufstieg aus dem Wasser gar kein Camouflage tragen dürfen.
Filmfehler können sogar drastische Konsequenzen nach sich ziehen, wie dieses Beispiel beweist:
» Video ansehen: Dieser Filmfehler hat jemanden seinen Job gekostet!
Darum ergibt die berühmte "Apocalypse Now"-Szene keinen Sinn
Der Fehler kommt durch die vorherige Szene mit Captain Willard zustande. Denn wir sehen darin, wie er sich über ein Boot zum Gewässer schleicht. Das Auffällige hierbei: Willard hat keinerlei Schminke im Gesicht, als er ins Wasser springt. Im nächsten Moment sehen wir ihn aber eben mit Tarnfarben aufsteigen.
Die einzige Erklärung wäre, dass Willard erst im Wasser – vielleicht sogar unter Wasser – die markante Schminke aufgetragen hat. Das ergibt aber natürlich reichlich wenig Sinn, weswegen man schlicht und ergreifend vermuten muss, dass sich hier ein Anschlussfehler eingeschlichen hat.
Wirklich überraschend sind dieser Patzer und die angeblich 562 weiteren Malheure kaum, wenn man die Produktionsgeschichte von "Apocalypse Now" betrachtet. Kriegsfilme sind allgemein logistisch anspruchsvolle Herausforderungen, bei denen sich der Fehlerteufel gerne mal einschleichen kann. Der Dreh von Francis Ford Coppolas Werk ist jedoch ebenfalls legendär – weil er so chaotisch war.
Satte 238 Tage rollten die Kameras, das Budget verdoppelte sich, Martin Sheen erlitt einen beinahe tödlichen Herzinfarkt und wegen der gefilmten Schlachtung eines Wasserbüffels sowie des Kaufs echter menschlicher Leichen – die zum Glück letztlich nicht beim Dreh verwendet wurden – zog "Apocalypse Now" Kontroversen nach sich.
Ebenso sehenswert wie der Kriegsfilm an sich ist wegen dieser verrückten Produktion die Behind-the-Scenes-Dokumentation "Hearts of Darkness: Reise ins Herz der Finsternis", bei der unter anderem Eleanor Coppola, die Frau von Francis Ford, die Regie führte. Sehen könnt ihr die Dokumentation aus dem Prime Video Channel ARTHAUS+, wo euch auch "Apocalypse Now" zur Verfügung steht. Den Streamingdienst könnt ihr hier sieben Tage lang kostenlos testen.
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