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"Weapons": Ende erklärt – das Schlüsselelement des Horrorfilms versteckt sich schon am Anfang

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Das Ende von "Weapons" ist erschreckend brutal – und mitunter ziemlich verwirrend. Doch bereits der Anfang des Horrorfilms liefert eine versteckte Erklärung.

Mit "Weapons: Die Stunde des Verschwindens" bringt Zach Cregger nach "Barbarian" den nächsten Grusel-Schocker an den Start. Das Ende seines neuen Films ist so verstörend wie sein Horror-Debüt – und lässt mindestens genauso viele Fragen aufkommen.

Achtung, nach dem Video, das euch die Frage um die wahre Geschichte von "Weapons" beantwortet, folgen Spoiler!

LinkWeapons: Basiert der Horrorfilm auf einer wahren Begebenheit?

"Weapons": Ende erklärt – Alex kann seine Eltern nicht retten​


Dank einer gewieften Idee gelingt es Alex Lilly (Cary Christopher), die Macht seiner Tante Gladys (Amy Madigan) gegen sie zu verwenden: Er wickelt eine Strähne ihrer Haare um den Zweig, um seine 17 Mitschüler*innen auf sie zu hetzen – mit Erfolg. Gladys kommt auf grausame Weise zu Tode und wird von den Kindern in Stücke gerissen.

Infolgedessen wird der Bann von Archer Graff (Josh Brolin) genommen – jedoch nicht von den Kindern und Alex' Eltern (Callie Schuttera und Whitmer Thomas). Eine Erklärung dafür liefert "Weapons" nicht. Denkbar ist aber, dass die Dauer der Trance damit in Verbindung steht. Archer war nur wenige Minuten in Gladys Bann; die Lillys und die Drittklässler hingegen mehrere Wochen.

Gladys handelte aus dem Impuls, ihren Opfern die Lebensenergie auszusaugen, um nicht sterben zu müssen. Archer war ihr nicht so lange ausgesetzt wie die übrigen Betroffenen, denen die Kraft fehlt, zu ihrem Ursprungszustand zurückzukehren.

"Weapons" ist die Vermenschlichung des Parasitismus​


"Weapons" fungiert als Metapher für den Parasitismus: Gladys zapft als Parasit die Menschen als Wirte an, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Nicht nur wird sie von Opfer zu Opfer kräftiger, auch wachsen ihr wieder Haare – die ihr später zum Verhängnis werden.

Die Wirte bleiben als willenlose Hüllen zurück. Ihr Verhalten wird von Gladys beeinflusst – ebenso, wie es beim Insekten-parasitischen Pilz Cordyceps der Fall ist.

Wer im Verlauf von "Weapons" gut aufgepasst hat, wird bereits über den Begriff "Cordyceps" gestolpert sein. Kurz bevor wir Gladys' Praktiken erstmals zu sehen bekommen, verfolgen Marcus (Benedict Wong) und Terry (Clayton Farris) eine TV-Dokumentation über den Pilz.

Ein erster Hinweis auf dieses Kernelement findet sich sogar weitaus früher im Film: Als Justine Gandy (Julia Garner) ihren (fast) leeren Klassenraum betritt, steht an der Tafel das Wort "Parasites". Dass dieses Thema im Unterricht behandelt wurde, bestätigt Alex' Blickwinkel, durch den wir am Unterricht teilnehmen.

Warum verschwinden die Kinder um 2:17 Uhr?​


2:17 Uhr wirkt wie eine zufällig gewählte Uhrzeit, zu der Gladys die Kinder im Schutz der Dunkelheit unbemerkt zu sich lockt. Tatsächlich steckt aber mehr dahinter. Insgesamt hat Gladys 17 Kinder entführt. Zwei Menschen blieben zurück: Schüler Alex und Lehrerin Justine. Gemeinsam mussten sie sich gegen Gladys stellen, um den Bann zu brechen.

Wie das Ende von "Weapons" impliziert, nimmt Justine Alex im Anschluss bei sich auf. Im Epilog heißt es, er lebe nun bei einer netteren Tante. Die zwei blieben dennoch mental auf ewig von den parasitierten Kindern getrennt – 2:17.

"Weapons"-Ende funktioniert auf Deutsch nicht​


Sowohl auf den deutschsprachigen Plakaten als auch im Trailer heißt es zum Schicksal der Kinder:

"Keines von ihnen wurde je wieder gesehen."
Das stimmt so nicht. Die Stimme aus dem Off verrät, dass alle Kinder zu ihren Familien zurückkehren konnten. Jedoch wurden sie nie zu der Person, die sie einst waren.

Im englischen Originalton heißt es "they never came back". Das wiederum entspricht der Wahrheit, denn auch wenn ihre Eltern sie in die Arme schließen konnten, kehrten sie nie aus dem Zustand von Gladys' Parasitismus zurück.

"Weapons"-Ende erklärt die Waffe über dem Haus​


In einem Traum sieht Archer eine Schusswaffe – eine AR-15 – über seinem Haus schweben. Sein Unterbewusstsein drückt damit aus, was der verzweifelte Vater schon ahnt: Sein Sohn wurde "weaponized", also als physische und psychologische Waffe missbraucht.

Der Horrorfilm zeigt uns damit das düstere Potenzial, das unter der Oberfläche einer scheinbar gefahrlosen Gemeinschaft lauert – und ebenso hinter jeder vermeintlich gewöhnlichen Haustür.

In Hinblick auf den Schauplatz einer fiktiven US-Kleinstadt könnte die AR-15 ebenso als Hinweis auf die Waffendebatte in den USA interpretiert werden. Als beliebte zivile Schusswaffe ist sie zu einem mächtigen politischen Symbol geworden. In "Weapons" dreht Zach Cregger die Bedeutung um und nutzt die visuelle Wirkung als Sozialkritik, die die Handlungsstränge rund um Aufruhr, stille Gewaltexzesse und Kontrollverlust unterstreicht.

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