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Trotz grandiosem Ende: Kriegsfilm-Meisterwerk hat einen Filmfehler, für den die Hauptfigur eigentlich erschossen worden wäre

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Oliver Koch

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(Bildquelle: IMAGO / Capital Pictures)
„Gesprengte Ketten“ ist ein Film für die Ewigkeit. Doch bei einem Aspekt haben die Filmschaffenden die historische Genauigkeit stark vernachlässigt.

Im Klassiker „Gesprengte Ketten“ aus dem Jahr 1963, der auf wahren Begebenheiten rund um einen spektakulären Ausbruchsversuch alliierter Kriegsgefangener basiert, stehen Authentizität und Spannung gleichermaßen im Fokus.

Doch gerade bei Filmen mit historischem Hintergrund sind Zuschauer*innen besonders aufmerksam, wenn es um die historische Genauigkeit geht – und in diesem Fall fällt ein gravierender Fehler auf: die Kleidung von Captain Virgil Hilts, gespielt von Steve McQueen.

Ihr seid Fans von Filmen, die auf wahren Begebenheiten beruhen? In unserem Video stellen wir euch acht Filme vor, bei denen man es kaum glauben mag, dass sich ihre Geschichte wirklich zugetragen hat:

» Video ansehen: Unglaublich! 8 Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen
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Cooles Kostüm, schwindende Authentizität​


Hilts erscheint in mehreren Szenen nicht in Uniform, sondern trägt auffällig moderne Zivilkleidung: eine beigefarbene Chino-Hose, ein abgeschnittenes Sweatshirt und Armeestiefel des Typs III, die erst lange nach Kriegsende verbreitet waren.

Diese Kleidungsstücke wirken nicht nur unpassend für die 1940er-Jahre, sondern sind vielmehr typische Vertreter des modischen Zeitgeists der 1960er, dem Jahrzehnt der Filmproduktion. Dass ausgerechnet ein Kriegsgefangener der Luftwaffe – Hilts ist US-Kampfpilot – in dieser Aufmachung gezeigt wird, ist nicht nur stilistisch inkonsequent, sondern stellt auch einen historischen Widerspruch dar.

Für Kriegsgefangene galt stetige Uniformpflicht​


Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war es für gefangengenommene Offiziere zwingend vorgeschrieben, Uniform zu tragen. Wer hinter feindlichen Linien in Zivil gefasst wurde, setzte sich der Gefahr aus, gemäß den Regeln der Kriegsführung als Spion betrachtet und erschossen zu werden.

Selbst wenn Uniformen durch Fluchtversuche oder äußere Umstände beschädigt wurden, war es üblich, dass die deutsche Lagerverwaltung Ersatz bereitstellte – nicht zuletzt aus dem Interesse heraus, Gefangene sichtbar als solche zu kennzeichnen. Ein Häftling in Zivil galt als offensichtliches Sicherheitsrisiko, insbesondere in einem Lager, das speziell für notorische Fluchtversuche bekannt war.

Dass Hilts in modischen Freizeitklamotten auftritt, widerspricht nicht nur militärischer Praxis, sondern untergräbt auch die Glaubwürdigkeit der Darstellung. Die Army Type III Service Boots etwa wurden erst nach Kriegsende standardisiert und wären für einen Piloten ohnehin untypisch gewesen. Diese Details zeigen deutlich: Hier wurde die historische Genauigkeit zugunsten der Coolness des Hauptdarstellers geopfert – auf Kosten der Authentizität.

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