T
Thomas Kolkmann
Guest
Kino war schon immer mehr als nur ein Film auf einer Leinwand. Es ist ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht und die Technik spielte dabei immer eine Rolle. Heute sorgen Technologien wie HFR, D-Box und IMAX dafür, dass ihr euch mitten im Geschehen fühlt. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Begriffen?
Wir geben euch einen Überblick über die wichtigsten Innovationen im modernen Kino und erklären, wofür die einzelnen Abkürzungen und Fachbegriffe eigentlich stehen.
HFR: Flüssigere Bewegungen, aber nicht für jeden Geschmack
Die Abkürzung HFR steht für "High Frame Rate", übersetzt also eine hohe Bildwiederholrate. Die Technologie hat sich vor allem dank der Verbreitung von 3D im Kino entwickelt. Während klassische Filme mit 24 Bildern pro Sekunde (FPS) gedreht werden, setzt HFR auf 48 oder gar 60 FPS. Dadurch wirken gerade schnelle Szenen weniger ruckelig, was bei 3D für weniger anstrengend für die Augen sein soll. Peter Jacksons "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" war dabei der erste Kinofilm, der in 48 FPS gezeigt wurde.
Doch nicht alle Zuschauer*innen sind begeistert. Während einige die flüssigeren Bewegungen und die reduzierte Bewegungsunschärfe schätzen, empfinden andere das Bild als "zu glatt" und vergleichen es mit typischen TV-Produktionen wie Soaps und Reality-TV. Der klassische Film-Look, der durch die 24 FPS entsteht, geht für einige dabei verloren.
IMAX und ScreenX: Größer, intensiver und mehr
IMAX steht für „Image Maximum“ und wurde schon in den 1970er Jahren als Kino-System etabliert. Auch heutzutage ist der Name Programm: Riesige Leinwände von über 200 m², extrem hohe Auflösung und ein Soundsystem, das einen mitten ins Geschehen zieht.
ScreenX geht mit der Leinwand noch ein wenig kreativer um. Hier wird das klassische Kinoerlebnis um eine 270-Grad-Projektion erweitert. Dabei wird der Film nicht nur auf die Hauptleinwand, sondern auch auf die Seitenwände projiziert. Hier seid ihr dann wortwörtlich mitten im Geschehen. Aktuell gibt es jedoch nur 2 Kinos in Deutschland, Berlin (UCI Luxe) und Kassel (Filmpalast), die das Rundum-Kino anbieten.
D-Box und 4DX: Den Film am eigenen Körper spüren
D-Box ist ein System, das eure Kinostühle synchron zum Geschehen auf der Leinwand in Bewegung versetzt. Explosionen, Autojagden oder Erdbeben werden so nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar. Die Sitze reagieren auf niedrige Frequenzen im Ton und bewegen oder vibrieren entsprechend. Ideal also für Action-Fans, die bei Filmen das Gefühl haben wollen, selbst im Geschehen zu sitzen. Wer dagegen lieber in Ruhe seinen Film genießen möchte, sollte auf diese Sitze verzichten.
4DX geht noch einen Schritt weiter als D-Box: Neben vibrierenden Sitzen gibt es hier auch Wind, Wasserspritzer, Nebel und Gerüche. Dabei wird der Film schon fast zur Freizeitpark-Attraktion und richtet sich klar an Erlebnis-Hungrige. Ebenfalls ähnlich wie im Freizeitpark, wird Personen mit Reisekrankheit, Herz-, Rücken- oder Nackenproblemen sowie Schwangeren vom Besuch dringend abgeraten. Auch hier gibt es leider nur 2 Kinos in Deutschland, Kassel (Filmpalast) und Bayreuth (Cineplex), die überhaupt 4DX anbieten.
Lese weiter....