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Schade, Netflix: „Ich und die Walter Boys“ ist für mich leider kein Vergleich zu Amazons "The Summer I Turned Pretty"

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Die neuen Folgen von „Ich und die Walter Boys“ stürmen sicher erneut die Netflix-Streamingcharts. Doch die Teen-Serie erntet zu Recht viel Kritik und nicht alle freuen sich auf Staffel 2.

Nach Staffel 3 von „The Summer I Turned Pretty“ bei Prime Video liefert Netflix jetzt Nachschub für Fans von romantischen Teen-Dramen. Die zweite Staffel von „Ich und die Walter Boys“ ist mit zehn neuen Folgen ab sofort im Stream auf Netflix verfügbar.

Die Handlung rund um Teenagerin Jackie (Nikki Rodriguez), deren Leben sich durch ein tragisches Schicksal vom einen auf den anderen Tag ändert und die sich in einer Kleinstadt gleich in zwei Brüder verguckt, basiert auf der erfolgreichen Wattpad-Geschichte von Ali Novak, die 2014 als gleichnamiger Roman erschien.

Zusammen mit Staffel 2 können sich Fans nun über eine Romanfortsetzung freuen:

Link
Für Netflix in Serienform adaptiert wurde „Ich und die Walter Boys“ von den Produzent*innen der „The Kissing Booth“-Trilogie. Das klingt erst einmal ganz nach dem nächsten großen Teen-Hit auf Netflix und Fans des Genres (mich eingeschlossen), werden sich wohl auch die neuen Folgen der Serie auf jeden Fall ansehen.

Tatsächlich schaffte es die erste Season von „Ich und die Walter Boys“ 2023 direkt zum Start auf Platz 1 der Seriencharts auf Netflix. Beim Publikum kam neben Freude der Fans allerdings auch heftige Kritik auf, denn viele Zuschauer*innen wünschen sich momentan ganz andere Inhalte auf Netflix und vor allem mehr Originalität.

Die neue Teen-Serie tritt handlungstechnisch nicht nur in die Fußstapfen anderer Netflix-Teen-Hits wie der „Kissing Booth“ und „To all the Boys“-Filme, sondern will anscheinend auch Amazon Konkurrenz machen – und genau das ist ein Problem.

Zwar sind Ähnlichkeiten bei romantischen Teenie-Dramen nicht selten, allerdings sind die Parallelen von „Ich und die Walter Boys“ und Amazons „The Summer I Turned Pretty“ extrem auffällig. Zu Recht sind Coming-of-Age-Fans gespalten, was sie von Netflix‘ neuer Serie halten sollen.

Einen ersten Eindruck von „Ich und die Walter Boys“ Staffel 2 könnt ihr euch hier im Trailer verschaffen:

LinkIch und die Walter Boys Staffel 2 Trailer Deutsch
Warum „Ich und die Walter Boys“ meiner Meinung nach nicht mit Amazons „The Summer I Turned Pretty“ mithalten kann und Netflix sich mit der Verlängerung gerade jetzt bei seinen Fans ziemlich unbeliebt macht, erfahrt ihr hier.

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

„The Summer I Turned Pretty 2.0“: Fans kritisieren Ähnlichkeit zu Amazon-Hit​


Wenn euch die Handlung bekannt vorkommt, geht es euch nicht allein so. Zahlreiche Fans wiesen bereits in den Kommentaren unter den Netflix-Beiträgen zu Ankündigungen von „Ich und die Walter Boys“ (zum Beispiel auf YouTube und Instagram sowie Reddit) auf die verblüffende Ähnlichkeit zu Amazons „The Summer I Turned Pretty“ hin.

Teilweise wird die Netflix-Serie gar als "Temu-Version" von "Der Sommer, als ich schön wurde" bezeichnet:

„‚The Summer I Turned Pretty‘ 2.0“ (via Reddit)
„Also eine halbwegs ländliche Version von ‚Kissing Booth‘ in Kombination mit ‚The Summer I Turned Pretty‘?“ (via Reddit)
„Die ‚The summer I Turned Pretty‘ … Western-Edition?“ (via YouTube)
„‚The Summer I Turned Pretty‘ … nur auf einer Farm?“ (via Instagram)
„‚The Summer I Turned Pretty‘ neu interpretiert“ (via Instagram)
„Die ländliche (Herbst-)Edition von ‚The Summer I Turned Pretty'“ (via Instagram)
„Wie ‚The Summer I Turned Pretty‘, nur billiger“ (via Instagram)
Tatsächlich haben beide Serien weit mehr als nur das Genre der Coming-of-Age-Romanze gemeinsam, wie zum Beispiel:

das Liebesdreieck zwischen der Protagonistin und zwei ungleichen Brüdern (dem verlässlichen Jüngeren und rätselhaften Älteren) der tragischen Hintergrundgeschichte durch familiäre Verluste die plötzliche Veränderung in den Lebensumständen der Hauptfigur die idyllische (Kleinstadt-)Kulisse die typischen Probleme rund um Liebe, Freundschaft und das Erwachsenwerden im Teenageralltag
Mindestens drei Teenager und ein Todesfall, zusammen mit einer Dreiecksbeziehung in der Provinz ist zwar eine typische Formel für Teenie-Serien, aber nicht das Erfolgsgeheimnis dahinter.

Das Besondere an „The Summer I Turned Pretty“ ist wohl, dass die Serie zwar zunächst wie ein typisches Teen-Drama anmutet, im Verlauf der Geschichte aber deutlich an emotionaler Tiefe gewinnt.

Wie sich auf Social Media zeigt, freuen sich viele Roman-Fans über die Serienadaption, sind allerdings auch gespalten in Bezug darauf, ob es eine Serie, die dem Amazon-Hit zum Verwechseln ähnlich ist, überhaupt braucht.

„Ich und die Walter Boys“ kommt schlicht zum falschen Zeitpunkt​


Fans bemerken in den sozialen Netzwerken selbst, dass die Adaption der vor mehr als zehn Jahren populären Wattpad-Geschichte recht spät kommt; vielen Fans der Buchvorlage scheint inzwischen der Bezug zu fehlen.

Abgesehen davon stören sich viele an den zahlreichen Parallelen zu Teen-Romanzen wie „The Summer I Turned Pretty“, durch die die Netflix-Serie momentan wenig originell wirkt. „Ich und die Walter Boys“ müsste schließlich gar nicht das neue „The Summer I Turned Pretty sein“, wenn die Serie mehr Einzigartigkeit hätte.

Netflix-Fans beklagen mangelnde Vielfalt und Originalität in neuen Projekten, während gleichzeitig beliebte Serien wie „Shadow and Bone“ abgesetzt werden – eine Vorgehensweise, mit der Netflix seine eigenen Fans allmählich zu verärgern scheint.

So liest sich aktuell unter vielen Beiträgen von Netflix auf Social Media in den Kommentaren anstelle von Reaktionen auf die Neuankündigungen die Forderung nach einer Rettung von „Shadow and Bone“ Staffel 3 und anderen abgesetzten Netflix-Serien.

Gleichzeitig ärgern sich viele eben auch über die mangelnde Originalität der Teen-Serie und haben gar keine Lust, ihr eine Chance zu geben. Eine Reaktion, die angesichts einer zunehmenden Diskrepanz von steigenden Abo-Preisen und gefühlt sinkender Qualität der neuen Netflix-Produktionen durchaus nachvollziehbar ist.

Ebendiese Kritik brach auch unter dem Ankündigungsvideo zu Staffel 2 von „Ich und die Walter Boys“ auf Instagram nicht ab, es hagelte förmlich negative Kommentare.

Gerade in Anbetracht der etlichen trotz aller Beliebtheit vorzeitig abgesetzten Netflix-Serien stößt es vielen sauer auf, dass „Ich und die Walter Boys“ nicht einmal zwei Wochen nach Streamingstart um eine zweite Staffel verlängert wurde (Staffel 3 ist wurde ebenfalls frühzeitig bestätigt).

„Ich und die Walter Boys“ fehlt das gewisse Etwas​


Die Buchvorlage zu „Ich und die Walter Boys“ kenne ich nicht – womöglich ist die Netflix-Serie „Ich und die Walter Boys“ ja eine gute Adaption der Geschichte, die erst auf Wattpad und schließlich als Roman zahlreiche Fans für sich gewinnen konnte. Im Hinblick auf die Serie scheine ich jedoch nicht die Einzige zu sein, die sich an den auffälligen Parallelen zu „The Summer I Turned Pretty“ stört.

Denn auch wenn „Ich und die Walter Boys“ die typische Formel für eine Teen-Serie ziemlich genau befolgt, ist das Ergebnis letztendlich unbefriedigend. Um die einzelnen Handlungselemente herum hat die Geschichte wenig Substanz, die Charaktere wirken recht eindimensional und haben keine besonderen Ecken und Kanten, an denen man hängen bleiben könnte.

Leider wirken die Beziehungen der Figuren so forciert, dass auch auf der romantischen Ebene wenig Gefühl rüberkommt. Und so ist der Eindruck, den die Teen-Serie bei mir hinterlassen hat, einfach kein bleibender.

Ohne redaktionelle Auseinandersetzung mit der Produktion hätte ich die Serie wohl spätestens nach den ersten beiden Folgen wieder abgebrochen oder nach dem Blick in die Kommentarspalten gar nicht erst angefangen. Ob mich Staffel 2 noch umstimmen kann, wage ich zu bezweifeln.

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