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Psychologie des „Uncanny Valley“-Effekts: Warum uns diese Film-Figuren gruseln

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Christina Berkele

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(Bildquelle: Universal Pictures)
Der „Uncanny Valley“-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, das viele Horrorfilme für sich nutzen. Wir erklären euch wie und geben einige Beispiele.

Aktueller denn je sind gerade KI-generierte Videos und Fotos, doch aufmerksame Beobachter*innen merken schnell: Hier stimmt irgendwas nicht. Der „Uncanny Valley“-Effekt erklärt dieses ungute Gefühl bei der Betrachtung menschenähnlicher Abbildungen. Wir zeigen euch, wie er auf unterschiedliche Weise in Horrorfilmen eingesetzt wird.

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Was ist der „Uncanny Valley“-Effekt?​


Der „Uncanny Valley“-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, das die immer weiter schwindende Akzeptanz von Robotern oder Avataren beschreibt, je menschenähnlicher sie sind. Der Effekt wird daher auch Akzeptanzlücke genannt. Je menschenähnlicher ein nicht menschliches Wesen ist, umso weniger wird es als sympathisch wahrgenommen und akzeptiert, da eine makellose Übernahme des menschlichen Wesens nie erreicht wird.

Abstrakter dargestellte Menschen, wie etwa in Computerspielen oder Animationsfilmen, werden hingegen schneller akzeptiert. Allerdings ist der Effekt nicht eindeutig belegt und somit nur eine These des japanischen Robotikers Masahiro Mori.

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Filme, die den „Uncanny Valley“-Effekt nutzen​


Dass nicht nur das Aussehen, sondern auch das Verhalten von menschenähnlichen Wesen hierbei betrachtet wird, könnt ihr gut an unseren filmischen Beispielen erkennen:

„Ex Machina“: Alicia Vikander spielt in diesem Sci-Fi-Thriller die menschenähnliche, künstliche Intelligenz Ava. Diese soll sich durch Caleb (Domhnall Gleeson) dem Turing-Test unterziehen, um zu prüfen, ob sie ein eigenes Bewusstsein hat oder dies nur vortäuscht. Ihre Moralvorstellungen sind allerdings fraglich. „Die Frauen von Stepford“: In der Sci-Fi-Komödie manipulieren Männer ihre Frauen per Microchip, um sie zu traditionellen Hausfrauen zu machen. Dabei kommt es teilweise zu Fehlfunktionen und der Schwindel droht aufzufliegen.
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In „Ex Machina“ und „Die Frauen von Stepford“ geht es um die Vermengung von Menschlichkeit und Technologie.„Smile“: In dem Horrorfilm geht es zwar um echte Menschen, diese werden allerdings durch eine dunkle Macht in ihrem Verhalten beeinflusst und wirken dadurch weniger menschlich. „Men“: In diesem Horrordrama macht Harper (Jessie Buckley) Urlaub in einem kleinen Dorf, doch alle Männer vor Ort wirken seltsam und verbergen ein gruseliges Geheimnis. „Wir“: In einem Ferienhaus wird eine Familie von ihren exakten Doppelgänger*innen angegriffen. Doch das Verhalten der Doubles unterscheidet sich von dem der eigentlichen Familie enorm. „Vivarium“: Ein Mann und eine Frau werden entführt, um in einer künstlich angelegten Haussiedlung ein menschenähnliches Alien zu einem authentischen Menschen heranzuziehen. Das gelingt eher schlecht als recht, da das Alien unberechenbar ist.
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In „Men“ verhalten sich Männer seltsam, sehen aber gleichzeitig auch etwas unnatürlich aus.„Der Polarexpress“: Auch wenn sich hier viel Mühe gegeben wurde, die Schauspieler*innen 1 zu 1 ins digitale Universum zu transferieren, hat es nicht so ganz geklappt und der computeranimierte Kinderfilm hat einen gruseligen Beigeschmack.
Der Polarexpress
„Der Polarexpress“ war unfreiwillig gruselig.
Die Unberechenbarkeit der Wesen ist ebenfalls ein Faktor, den man beachten sollte: Ein Roboter, ein Alien, ein Dämon oder Ähnliches unterliegt nicht den menschlichen Gesetzen und hat meist Böses im Sinn. Da man an Menschen bestimmte Erwartungen hat, werden die kleinsten Abweichungen des Verhaltens und des Aussehens bei menschenähnlichen Wesen schnell bemerkt. Sobald der Unterschied zu normalen Menschen auffällt, kommt auch ein unbehagliches Gefühl auf. Also bleibt wachsam und beurteilt selbst, ob die CGI-Effekte gut oder gruselig eingesetzt wurden.

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