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Hy Quan Quach
Guest
Mit "Predator: Badlands" betritt das Sci-Fi-Franchise Neuland. Für mich ist das die absolut richtige Entscheidung – auch wenn einige Fans es nicht wahrhaben wollen.
Zugegeben, ich war mir nicht ganz sicher, ob Dan Trachtenberg gelingen würde, was er sich nach den beiden herausragenden Sci-Fi-Werken "Prey" und "Predator: Killer of Killers" vorgenommen hatte. Den Predator als Hauptfigur einzuführen, nachdem er über sechs Filme hinweg – seine eigenen beiden Ableger inbegriffen – als furchterregender Antagonist fungiert hat, war ein ziemliches Wagnis.
Hut ab, dass Disney dafür allen Unkenrufen zum Trotz satte 105 Millionen US-Dollar bereitgestellt hat. Für ein Unternehmen, das auch wirtschaftlich denken muss, ist das kein Zuckerschlecken.
Trachtenberg hat den Stamm-Fans bereits zweimal geliefert, was sie verlangen; nur eben einmal im völlig neuen Setting ("Prey") und einmal als Animationsfilm ("Predator: Killer of Killers"), der übrigens den blutrünstigsten Teil des Franchise darstellt (!). Nun wollte er etwas frischen Wind in die vor ihm mächtig angestaubte Filmreihe bringen, wie er gegenüber IGN betont hat:
"Ich denke nicht, dass die Leute wirklich ein weiteres Mal den gleichen Film, die gleiche Geschichte, die gleiche Struktur sehen wollen. Es fühlte sich wirklich so an, wie : ‚Mann, es wäre schön, etwas Erfrischendes und Neues im Franchise, aber auch im Science-Fiction-Genre an sich zu haben."
Trachtenberg sei sich im Klaren darüber, dass es immer Fans geben werde da draußen, die Veränderungen nicht akzeptieren könnten und sich über Ansätze lustig machten, neue Elemente einzuführen:
"Natürlich verstehe ich, dass wir bei einem so gewagten Schritt Kritik einstecken müssen. Aber die Kritik wird noch schlimmer, wenn man immer und immer wieder bloß das Gleiche wiederholt und neu auflegt. Dann verprellt man nicht nur die Hardcore-Fans, sondern auch das gesamte Kinopublikum."
Was der Filmemacher mit dem gewagten Schritt meint, dürftet ihr bereits im Trailer zu "Predator: Badlands" erkennen:
» Video ansehen: Predator: Badlands - Finaler Trailer Deutsch
"Predator: Badlands" ist ein echtes Sci-Fi-Highlight
Mich hat "Predator: Badlands" vollends begeistert und überzeugt. Mehr noch halte ich ihn persönlich für einen der besten Sci-Fi-Filme der vergangenen Jahre. Während die vorangegangenen Filme ihren Reiz in erster Linie aus dem ungleichen Duell und der daraus resultierenden Gewaltdarstellung gezogen haben, bietet sich hier erstmals ein tieferer Blick in die (Jagd-)Kultur der Yautja, in der Schwäche und alles, was damit assoziiert wird, gnadenlos ausgemerzt wird.
Und: Die Action ist fesselnder, treibender und spektakulärer als alles, was man jemals in diesem Franchise gesehen hat. Da kann man unmöglich rotes, menschliches Blut und herausgerissene Schädel inklusive Wirbelsäulen vermissen. Ich glaube sogar, dass die überraschend hohe deutsche Altersfreigabe ab 16 Jahren nur ganz knapp vergeben, aber von Disney durchaus begrüßt wurde. Ein FSK:12-Siegel hätte hier womöglich auch Fans abgeschreckt, die sich durchaus offen für Trachtenbergs Herangehensweise zeigen.
Die toxischen Fans, die sich schon bei den ersten Informationen zu "Predator Badlands" und erst recht bei der Altersfreigabe über den Sci-Fi-Film lustig gemacht und ihn als reine "Disneyfizierung" bezeichnet haben, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben, braucht das Franchise nicht. Kritik, wenn man einen Film gesehen hat, ist eine Sache, Fan-Hass eine andere. Und ganz ehrlich, das sind doch die gleichen Fans, die sich darüber beschweren, dass in Hollywood die Ideen ausgehen.
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