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Oliver Koch
Guest
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Die letzten Monate 2025 liefern euch noch so manch ein Film-Highlight. Eins davon findet ihr auf Netflix – doch während viele es feiern, bin ich absolut kein Fan.
Mit Spannung wurde der neue Netflix-Thriller "A House of Dynamite" erwartet – nicht zuletzt, weil mit Kathryn Bigelow eine Oscar-prämierte Regisseurin hinter dem Projekt steht, die bereits mit Filmen wie "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" und "Zero Dark Thirty" ihr Gespür für intensive Spannung und politische Brisanz unter Beweis gestellt hat.
Nun sind die ersten Kritiken zu ihrem neuen Werk erschienen und der Film scheint den Erwartungen weitgehend gerecht zu werden. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes kommt "A House of Dynamite" aktuell auf eine Zustimmung von 84 %, basierend auf 80 Kritiken. Gelobt wird vor allem Bigelows stringente Inszenierung und die dichte Atmosphäre, die sich laut Kritiker*innen durch den gesamten Film zieht.
Im Zentrum von "A House of Dynamite" stehen mehrere Akteur*innen, die versuchen eine sich auf die USA zufliegende Rakete aufzuhalten und eine nationale Katastrophe abzuwenden, die einen Weltkrieg auslösen könnte. Während des Versuchs, den nahenden Einschlag zu verhindern, wird zudem alles daran gesetzt zu erfahren, welche Nation hinter dem Anschlag steckt.
Nach den sensationellen Werken "Tödliches Kommando" sowie "Zero Dark Thirty" habe ich mit großer Vorfreude auf "A House of Dynamite" geblickt – nur um nach 112 Minuten enttäuscht zu werden. Dies hat für mich vor allem zwei Gründe.
Erstens ist die Narration wie in einem Episodenfilm auf mehrere Figuren aufgeteilt, sodass die Geschichte aus mehreren Perspektiven immer wieder von Anfang bis Ende erzählt wird. Das große Problem bei dieser Zerstückelung ist, dass ich in den verhältnismäßig kurzen Episoden keinerlei emotionale Bindung zu den einzelnen Akteur*innen aufbauen konnte. Am Ende des Films habe ich mich dabei erwischt, dass mir alle Figuren egal waren und die ultimative drohende Katastrophe keinerlei emotionale Wucht mit sich bringt.
Der zweite Grund resultiert direkt aus dieser Art der Erzählung, denn um die Figuren menschlich zu machen und eine emotionale Bindung zwischen Publikum und Figuren herzustellen, bedient sich der Film einer derart plumpen Bildsprache, dass ich nahezu verärgert im Kinosessel versunken bin.
Als Beispiel sei ein Telefonat genannt, in dem eine Person jemanden über den drohenden Raketeneinschlag informiert. Während des Gesprächs fokussiert die Kamera dabei den Ehering der Person, um dem Publikum zu vermitteln: Diese Figur ist verheiratet! Ihr müsst Trauer fühlen, denn hier stirbt ein Mensch, der Teil einer Familie ist! Eine derart plakative Inszenierung wirkte für mich komplett fehl am Platz – insbesondere für eine Filmemacherin, die in vorherigen Filmen ein sensibles Feingefühl hinsichtlich ihrer Figuren zum Vorschein gebracht hat.
Wenn ihr euch selbst ein Bild von "A House of Dynamite" machen möchtet, könnt ihr die Produktion ab dem 9. Oktober in ausgewählten Kinos schauen und anschließend ab dem 24. Oktober auf Netflix streamen. Solltet ihr noch keine Mitgliedschaft bei dem Streamingdienst haben, könnt ihr mit dem Entertainment-Plus-Paket von Sky nicht nur in den Genuss der besten Filme und Serien von Netflix kommen, sondern habt auch Zugriff auf grandiose HBO-Produktionen.
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Die letzten Monate 2025 liefern euch noch so manch ein Film-Highlight. Eins davon findet ihr auf Netflix – doch während viele es feiern, bin ich absolut kein Fan.
Mit Spannung wurde der neue Netflix-Thriller "A House of Dynamite" erwartet – nicht zuletzt, weil mit Kathryn Bigelow eine Oscar-prämierte Regisseurin hinter dem Projekt steht, die bereits mit Filmen wie "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" und "Zero Dark Thirty" ihr Gespür für intensive Spannung und politische Brisanz unter Beweis gestellt hat.
Nun sind die ersten Kritiken zu ihrem neuen Werk erschienen und der Film scheint den Erwartungen weitgehend gerecht zu werden. Auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes kommt "A House of Dynamite" aktuell auf eine Zustimmung von 84 %, basierend auf 80 Kritiken. Gelobt wird vor allem Bigelows stringente Inszenierung und die dichte Atmosphäre, die sich laut Kritiker*innen durch den gesamten Film zieht.
Im Zentrum von "A House of Dynamite" stehen mehrere Akteur*innen, die versuchen eine sich auf die USA zufliegende Rakete aufzuhalten und eine nationale Katastrophe abzuwenden, die einen Weltkrieg auslösen könnte. Während des Versuchs, den nahenden Einschlag zu verhindern, wird zudem alles daran gesetzt zu erfahren, welche Nation hinter dem Anschlag steckt.
Warum ich den Kritiken nicht zustimme
Nach den sensationellen Werken "Tödliches Kommando" sowie "Zero Dark Thirty" habe ich mit großer Vorfreude auf "A House of Dynamite" geblickt – nur um nach 112 Minuten enttäuscht zu werden. Dies hat für mich vor allem zwei Gründe.
Erstens ist die Narration wie in einem Episodenfilm auf mehrere Figuren aufgeteilt, sodass die Geschichte aus mehreren Perspektiven immer wieder von Anfang bis Ende erzählt wird. Das große Problem bei dieser Zerstückelung ist, dass ich in den verhältnismäßig kurzen Episoden keinerlei emotionale Bindung zu den einzelnen Akteur*innen aufbauen konnte. Am Ende des Films habe ich mich dabei erwischt, dass mir alle Figuren egal waren und die ultimative drohende Katastrophe keinerlei emotionale Wucht mit sich bringt.
Der zweite Grund resultiert direkt aus dieser Art der Erzählung, denn um die Figuren menschlich zu machen und eine emotionale Bindung zwischen Publikum und Figuren herzustellen, bedient sich der Film einer derart plumpen Bildsprache, dass ich nahezu verärgert im Kinosessel versunken bin.
Als Beispiel sei ein Telefonat genannt, in dem eine Person jemanden über den drohenden Raketeneinschlag informiert. Während des Gesprächs fokussiert die Kamera dabei den Ehering der Person, um dem Publikum zu vermitteln: Diese Figur ist verheiratet! Ihr müsst Trauer fühlen, denn hier stirbt ein Mensch, der Teil einer Familie ist! Eine derart plakative Inszenierung wirkte für mich komplett fehl am Platz – insbesondere für eine Filmemacherin, die in vorherigen Filmen ein sensibles Feingefühl hinsichtlich ihrer Figuren zum Vorschein gebracht hat.
Wenn ihr euch selbst ein Bild von "A House of Dynamite" machen möchtet, könnt ihr die Produktion ab dem 9. Oktober in ausgewählten Kinos schauen und anschließend ab dem 24. Oktober auf Netflix streamen. Solltet ihr noch keine Mitgliedschaft bei dem Streamingdienst haben, könnt ihr mit dem Entertainment-Plus-Paket von Sky nicht nur in den Genuss der besten Filme und Serien von Netflix kommen, sondern habt auch Zugriff auf grandiose HBO-Produktionen.
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