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Heute Abend streamen: Horror-Klassiker feiert 50 Jahre und jagt mir immer noch einen Schauer über den Rücken

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Sadia Marie Ouro-Gbele

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(Bildquelle: IMAGO / 20th Century Fox Film Corp./ Everett Collection/ Courtesy/ MSDROHO EC016)
Trotz anhaltender Kritik ist dieser Horror-Klassiker aus den 70ern nicht mehr wegzudenken.

Zugegebenermaßen mit jeglichen Horror-Inhalten kann mich jeder jagen, denn nahezu alle Formen von Grusel halte ich kaum aus. Doch die Einladung zu einem "The Rocky Horror Picture Show"-Screening, kurz "Rocky Horror", nehme ich jedes Mal dankend an, vor allem in diesem Jahr, denn der Kult-Klassiker feiert 50-jähriges Jubiläum.

Wer schon einmal selbst bei einem "The Rocky Horror Picture Show"-Screening war, versteht meine Euphorie sicherlich, denn es ist ein absolutes Gemeinschafts-Erlebnis. Klar Mitsingen gehört zum Standard, aber es sind die vielen Mitmach-Momente, die "Rocky Horror" zu einem etablierten Kultklassiker machen.

Während des Songs "There's a light" mit den Hauptfiguren Janet Weiss (Susan Sarandon) und Brad Majors (Barry Bostwick) sind Zuschauende beispielsweise dazu angehalten ein Licht zu schwenken. Das frisch verlobte Paar kommt zu Beginn des Musicals in einen Sturm und sucht Zuflucht in einem mysteriösen Schloss mit noch rätselhafteren Bewohner*innen. Hier treffen sie unter anderem auf Dr. Fran N. Furters (Tim Curry), der ihnen seine außergewöhnliche Kreation namens Rocky (Peter Hinwood) präsentieren möchte.

Die genaue Zuschauer*innen-Etikette variiert übrigens je nach Veranstaltungsort, ob nun Reis werfen, mit Wasserpistolen schießen oder im richtigen Moment empört "Dr. Scott!" rufen. Wer es bequem von daheim aus schauen will, findet unzählige Guides im Internet. Wenn ihr den Klassiker zur Halloween-Einstimmung streamen möchtet, findet ihr "The Rocky Horror Picture Show" hier auf Disney+.

Falls ihr noch mehr Screaming, eh Streaming-Tipps braucht, werdet ihr in diesem Video sicher fündig:

» Video ansehen: Screaming-Tipps zu Halloween
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Kritik berechtigt? Kultklassiker begeistert und empört​


Trotz meines Lobs auf den Klassiker, darf die Kritik nicht außer Acht gelassen werden, die sich durchaus als Streitpunkt innerhalb der Fangemeinschaft hält: Seit dem Kinostart 1975 wurde das Musical immer wieder für die Bühne adaptiert und konnte über Generationen hinweg Fans begeistern. Doch der Klassiker stand schon oft für seine Darstellung von Queerness und trans*-Leben in der Kritik, wie them berichtete.

Die Hauptfigur Frank N. Furter und seine skurrile Entourage sind Außerirdische von dem Planeten Transsexual in der Galaxie von Transsylvanien. Frank N. Furter bricht eine Reihe von Tabus: verführt sowohl Janet als auch Brad zum Sex, tötet Eddie (Meat Loaf) aufgrund von Eifersucht und kreiert sich Rocky, der im Grunde eine reine Sex-Puppe ist.

Da Frank N. Furter mit seiner Geschlechterrolle spielt und durchgehend geschminkt und in weiblich gelesener Kleidung zu sehen ist, hat das einen durchaus faden Beigeschmack. Kritiker*innen beanstanden zu Recht, dass es wirkt als wären die queeren Menschen im Film psychisch labil, sadistisch und übergriffig – sie sind also eine Gefahr für andere.

Doch im Falle "Rocky Horror" sind mehrere Dinge gleichzeitig wahr, denn der Horror-Film zelebriert auch Queerness. Frank N. Furter zeigt sich in aufreizenden Dessous, aber versteckt seinen männlichen Körper nicht – und sein Umfeld akzeptiert ihn einfach so wie er ist. Das macht ihn nur zu einer freien Figur, der viele soziale Normen herausfordert, sondern auch zu jemandem mit Agenda. In einem Q&A äußerte sich der Hauptdarsteller nach Angaben von ScreenRant zu der Aussage des Films:

"Das bedeutet mir viel, weil ich denke, dass die Botschaft des Films – träume es nicht, sei es – sehr wichtig ist. Eines der Dinge, die der Film, wie ich finde, erreicht, ist, dass er allen Menschen die Erlaubnis gibt, sich so daneben zu benehmen, wie sie es wirklich wollen – auf jede erdenkliche Weise und mit wem auch immer. Und darauf bin ich stolz."
Wer sich authentische Repräsentation der queeren Community wünscht ist bei "Rocky Horror" auf jeden Fall falsch aufgehoben und ist mit fiktionalen Serien wie "Pose" oder "Heartstopper" vermutlich besser beraten. Wer sich mehr für nicht-fiktionale Inhalte interessiert, kann eine der wichtigsten Dokumentation "Paris brennt" schauen. Sie gibt einen Einblick in die sogenannte Ballroom-Community in den 1980er Jahren in New York und ist hier auf Prime Video verfügbar. Nichtsdestotrotz hat "Rocky Horror" 1975 Diskussionen angestoßen, die bis heute nachhallen und hat sich berechtigterweise als Klassiker etabliert.

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