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Eileen Melzer
Guest
Dieses Meisterwerk erzählt keine klassische Weihnachtsromanze – aber dafür trifft es mitten ins Herz.
Während sich das Genre der Weihnachtsfilme jedes Jahr mit neuen Titeln füllt, ist die Auswahl an queeren Geschichten darin weiterhin sehr begrenzt. Zwar haben Filme wie „Happiest Season“ und „Single All The Way“ frische Impulse gesetzt, doch insgesamt bleibt das Angebot eher dürftig. Einen besonderen Beitrag zu dieser Lücke leistete der Hollywood-Regisseur Todd Haynes („May December“) 2015 mit „Carol“, der sich nicht nur durch seine Thematik, sondern auch durch seine filmische Qualität hervorhebt.
Die Geschichte beginnt in einem Kaufhaus im New York der 1950er-Jahre, wo die junge, zurückhaltende Therese (Rooney Mara) auf die charismatische Carol (Cate Blanchett) trifft.
Was als flüchtige Begegnung beginnt, wird zu einer intensiven, verbotenen Liebesgeschichte, in der nicht nur gesellschaftliche Konventionen, sondern auch ein manipulativer Ehemann im Weg stehen. „Carol“ wurde für sechs Oscars nominiert, darunter für die herausragenden Darbietungen von Cate Blanchett („Tár“) und Rooney Mara („Her“). Einen ersten Einblick in den Film gewährt euch dieser Trailer:
» Video ansehen: Carol - Trailer
„Carol“ ist eine leise Liebesgeschichte, die unter die Haut geht
„Carol“ ist kein klassischer Wohlfühlfilm – aber gerade das macht ihn so besonders. Er zeigt die Liebe zwischen zwei Frauen in einer Zeit, in der sie nicht nur als Tabu galt, sondern auch existenzielle Konsequenzen hatte. Dabei schafft der Film eine Atmosphäre, die gleichzeitig nostalgisch, sinnlich und bittersüß ist – und auf eine ganz eigene Weise perfekt in die Weihnachtszeit passt.
Cate Blanchett spielt Carol mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke, während Rooney Mara als stille Beobachterin Therese langsam aus sich herauswächst. Die Kamera begleitet ihre Begegnungen mit bemerkenswerter Ruhe und Präzision, fängt flüchtige Blicke, feine Gesten und unausgesprochene Sehnsüchte ein – und macht „Carol“ damit ebenfalls visuell zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Wer einen lockeren, humorvollen Weihnachtsfilm sucht, wird bei „Carol“ nicht fündig. Doch wer sich auf die Geschichte einlässt, erlebt eine queere Liebeserzählung, die tief unter die Haut geht und lange nachhallt.
Falls ihr euch ein eigenes Bild von „Carol“ machen möchtet, findet ihr den Film beispielsweise bei Joyn PLUS+ und MUBI. Außerdem ist „Carol“ bei vier verschiedenen Prime-Video-Channels verfügbar, die ihr jeweils sieben Tage kostenlos testen könnt: Sat.1 emotions, CNMA Arthouse, Seven Entertainment und der MUBI-Channel.
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