K
Kinocharts Deutschland
Guest
In einem Interview äußerte sich Bestseller-Autor Stephen King zur Gewaltdarstellung in Marvel- und DC-Filmen und kritisierte den Mangel an Konsequenz.
Es war der erste große gemeinsame Einsatz für eine außergewöhnliche Gruppe rund um Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) und Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) unter Leitung von Nick Fury (Samuel L. Jackson) in der Avengers-Initiative. Gemeinsam galt es, New York City vor Loki (Tom Hiddleston) und seinen Schergen zu beschützen.
Das große Finale von "Marvel’s The Avengers" legte beinahe den gesamten Stadtkern spektakulär in Schutt und Asche. Allein im Stadtteil Manhattan leben und arbeiten täglich um die vier Millionen (!) Menschen. Die offizielle Zahl der Leinwand-Opfer unter der Bevölkerung im 2012er-Kinohit liegt bei 74 Menschen. Bei dieser massiven Zerstörung wohlgemerkt.
Noch massiver und brutaler fiel das große Finale zwischen Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon) in "Man of Steel" aus: Laut Regisseur Zack Snyder starben dabei über 5.000 Menschen in Metropolis, wobei um die 20 Prozent der Großstadt zerstört wurde.
Das sind Zahlen, die angesichts der in den Filmen gezeigten Zerstörungen völlig absurd erscheinen. Noch unglaubwürdiger ist allerdings die Gewaltdarstellung. Das jedenfalls ist die in gewisser Weise angebrachte Kritik von Horror-Meister Stephen King im Interview mit Times UK:
"Wenn man sich diese Superheld*innenfilme anschaut, sieht man Superfieslinge, die ganze Stadtteile zerstören, aber man sieht nie Blut. Und Mann, ist das falsch. Es ist fast schon pornografisch."
Bei der Adaption seines Romans "The Long Walk" habe er daher gefordert, dass die Gewalt auch in all ihrer Brutalität als solche erkennbar sein solle. Wahrscheinlich, um den abschreckenden Charakter zu erhalten und sie nicht zu verharmlosen:
"Bei ‚The Long Walk – Todesmarsch‘ sagte ich: ‚Wenn ihr es nicht zeigen wollt, dann lasst es lieber gleich sein.‘ Und so haben sie einen ziemlich brutalen Film gedreht."
Wie brutal "The Long Walk – Todesmarsch" von Regisseur Francis Lawrence ("Red Sparrow") geworden ist, zeigt sich bereits im Trailer:
LinkThe Long Walk - Trailer 2 Deutsch
Es ist durchaus berechtigt, eine allzu starke Verharmlosung von Gewalt durch Ausblenden von Opfern und/oder dem Weglassen von Blut und schlimmerer Folgen zu erzielen. Das ist es wahrscheinlich, was King mit "pornografisch" meint.
Nur dadurch können Filmschaffende und Studios eine geradezu inflationäre wie massive Vernichtung in Kauf nehmen, ohne zu riskieren, einen Großteil des Publikums zu verlieren. Immerhin müssen gerade die sündhaft teuren Comicfilme ihre Kosten wieder einspielen.
Andererseits dienen Filme zur Unterhaltung, zur Flucht aus dem Alltag. Sie müssen nicht unbedingt die Realität abbilden. Gerade Comicfilmen mangelnde Konsequenz in der Gewaltdarstellung vorzuwerfen, gleicht einem Widerspruch in sich. Es muss auch Filme geben, die das Thema Tod und Gewalt ausblenden, ohne auf Spannung und Action zu verzichten.
Anders sieht es dagegen bei "The Long Walk – Todesmarsch" aus. Der dystopische Thriller stößt gesellschaftskritische Töne an. Hier wäre es vermessen, den Tod zu verharmlosen. Gerade weil er in Verbindung mit einem Wettbewerb steht, entlarvt den nihilistischen Charakter der Teilnehmer wie auch der Gesellschaft an sich. In den deutschen Kinos startet der Thriller am 11. September 2025.
Lese weiter....
Es war der erste große gemeinsame Einsatz für eine außergewöhnliche Gruppe rund um Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) und Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) unter Leitung von Nick Fury (Samuel L. Jackson) in der Avengers-Initiative. Gemeinsam galt es, New York City vor Loki (Tom Hiddleston) und seinen Schergen zu beschützen.
Das große Finale von "Marvel’s The Avengers" legte beinahe den gesamten Stadtkern spektakulär in Schutt und Asche. Allein im Stadtteil Manhattan leben und arbeiten täglich um die vier Millionen (!) Menschen. Die offizielle Zahl der Leinwand-Opfer unter der Bevölkerung im 2012er-Kinohit liegt bei 74 Menschen. Bei dieser massiven Zerstörung wohlgemerkt.
Noch massiver und brutaler fiel das große Finale zwischen Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon) in "Man of Steel" aus: Laut Regisseur Zack Snyder starben dabei über 5.000 Menschen in Metropolis, wobei um die 20 Prozent der Großstadt zerstört wurde.
Das sind Zahlen, die angesichts der in den Filmen gezeigten Zerstörungen völlig absurd erscheinen. Noch unglaubwürdiger ist allerdings die Gewaltdarstellung. Das jedenfalls ist die in gewisser Weise angebrachte Kritik von Horror-Meister Stephen King im Interview mit Times UK:
"Wenn man sich diese Superheld*innenfilme anschaut, sieht man Superfieslinge, die ganze Stadtteile zerstören, aber man sieht nie Blut. Und Mann, ist das falsch. Es ist fast schon pornografisch."
Bei der Adaption seines Romans "The Long Walk" habe er daher gefordert, dass die Gewalt auch in all ihrer Brutalität als solche erkennbar sein solle. Wahrscheinlich, um den abschreckenden Charakter zu erhalten und sie nicht zu verharmlosen:
"Bei ‚The Long Walk – Todesmarsch‘ sagte ich: ‚Wenn ihr es nicht zeigen wollt, dann lasst es lieber gleich sein.‘ Und so haben sie einen ziemlich brutalen Film gedreht."
Wie brutal "The Long Walk – Todesmarsch" von Regisseur Francis Lawrence ("Red Sparrow") geworden ist, zeigt sich bereits im Trailer:
LinkThe Long Walk - Trailer 2 Deutsch
Ist Stephen Kings Kritik berechtigt? Ja und Nein
Es ist durchaus berechtigt, eine allzu starke Verharmlosung von Gewalt durch Ausblenden von Opfern und/oder dem Weglassen von Blut und schlimmerer Folgen zu erzielen. Das ist es wahrscheinlich, was King mit "pornografisch" meint.
Nur dadurch können Filmschaffende und Studios eine geradezu inflationäre wie massive Vernichtung in Kauf nehmen, ohne zu riskieren, einen Großteil des Publikums zu verlieren. Immerhin müssen gerade die sündhaft teuren Comicfilme ihre Kosten wieder einspielen.
Andererseits dienen Filme zur Unterhaltung, zur Flucht aus dem Alltag. Sie müssen nicht unbedingt die Realität abbilden. Gerade Comicfilmen mangelnde Konsequenz in der Gewaltdarstellung vorzuwerfen, gleicht einem Widerspruch in sich. Es muss auch Filme geben, die das Thema Tod und Gewalt ausblenden, ohne auf Spannung und Action zu verzichten.
Anders sieht es dagegen bei "The Long Walk – Todesmarsch" aus. Der dystopische Thriller stößt gesellschaftskritische Töne an. Hier wäre es vermessen, den Tod zu verharmlosen. Gerade weil er in Verbindung mit einem Wettbewerb steht, entlarvt den nihilistischen Charakter der Teilnehmer wie auch der Gesellschaft an sich. In den deutschen Kinos startet der Thriller am 11. September 2025.
Lese weiter....