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Oliver Koch
Guest
Er zählt zu einem der größten Kultfilme der Filmgeschichte. Doch der im Film vorzufindende Fehler kann genauso gut zu den größten Patzern aller Zeiten zählen.
Der Kultfilm „Die Reifeprüfung“ aus dem Jahr 1967 gilt als Meilenstein des amerikanischen Kinos und ist besonders für seine symbolträchtigen Bilder, seine unkonventionelle Erzählweise und den einprägsamen Soundtrack von Simon & Garfunkel bekannt.
Eine der bekanntesten Szenen zeigt den Protagonisten Benjamin (Dustin Hoffman), wie er im Auto sitzt, fest entschlossen, seine große Liebe Elaine (Katharine Ross) in Berkeley wiederzusehen. Begleitet vom berühmten Lied „Mrs. Robinson“ fährt er über die Bay Bridge – ein Moment, der gleichzeitig emotional aufgeladen und filmisch eindrucksvoll inszeniert ist. Doch gerade in dieser so ikonischen Szene ist ein auffälliger Filmfehler zu erkennen, der besonders Zuschauer*innen aus dem Großraum San Francisco sofort ins Auge springt.
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Ein Filmfehler zu Gunsten des Anblicks
Denn Benjamin fährt augenscheinlich in die falsche Richtung. Die Kamera zeigt ihn auf dem oberen Deck der San Francisco–Oakland Bay Bridge, während er angeblich auf dem Weg nach Berkeley ist. Doch das obere Deck der Brücke ist dem Verkehr in Richtung San Francisco vorbehalten – also westwärts. Wer tatsächlich von Los Angeles nach Berkeley will, müsste auf dem unteren Deck fahren, das in östlicher Richtung nach Oakland und weiter nach Berkeley führt.
Diese Verkehrsführung ist seit Jahrzehnten bekannt und gilt als fester Bestandteil der regionalen Infrastruktur. Dieser geografische Fehler fällt besonders deshalb auf, weil die Szene in einem ansonsten realistisch inszenierten Road-Movie-Moment eingebettet ist. Dass Benjamin auf der falschen Seite der Brücke fährt, steht im Widerspruch zu seiner Mission, Elaine zu erreichen, und kann für ortskundige Zuschauer*innen durchaus irritierend wirken.
Vermutlich wählten die Filmemacher diese Perspektive, weil das obere Deck filmisch einfach die spektakulärere Aussicht auf die Skyline San Franciscos bietet und sich besser für die visuelle Dramatisierung des Moments eignet.
Solche kleinen logischen Brüche sind in Hollywood-Produktionen keine Seltenheit, doch im Fall von „Die Reifeprüfung“ bleibt dieser Fehler besonders im Gedächtnis, weil er einem der bekanntesten Filmszenen der 1960er-Jahre anhaftet.
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