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"Es fühlt sich nicht richtig an": "Star Trek"-Macher bereut zutiefst eine Spock-Szene, die viel zu brutal für die Sci-Fi-Reihe ist

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"Star Trek" setzt auf Diplomatie und Frieden, doch in einem Film gibt es eine Szene, die etwas fremd wirkt – was der Regisseur des Films bereut.

Als "Star Trek VI: Das unentdeckte Land" im Dezember 1991 in die Kinos kam, war die Weltpolitik gerade im Umbruch. Die Berliner Mauer war gefallen, der Kalte Krieg endete und wenige Monate zuvor war die Sowjetunion zusammengebrochen.

Der Film, inszeniert von Nicholas Meyer, griff diese Entwicklungen in einer Science-Fiction-Parabel auf: Ein katastrophaler Unfall auf einem klingonischen Mond zwingt das Imperium, den jahrzehntelangen Konflikt mit der Föderation zu beenden und Frieden zu suchen – eine deutliche Anspielung auf die damalige Entschärfung der Lage zwischen den USA und der Sowjetunion.

"Star Trek" hat sich über die Jahrzehnte enorm gewandelt. In unserem Video nehmen wir euch mit durch die verschiedenen Phasen der Sci-Fi-Reihe:

LinkSo sehr hat sich Star Trek verändert!

Zu naiv für "Star Trek"...​


In einem Interview mit IGN gab Meyer zu, dass diese hoffnungsvolle Darstellung der Zukunft im Rückblick naiv war. Er meinte:

Diese Einschätzung gab Meyer kurz nach der ersten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ab, als Berichte über russische Einflussnahme auf die US-Wahl die Medien dominierten – was seine frühere Hoffnung auf ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland infrage stellte.

"Die Naivität lässt mich nicht unbedingt zusammenzucken, aber es gibt Dinge, bei denen ich das tue. Das Naive war wohl, dass wir dachten [...], wir hätten das Ende der Geschichte erreicht und würden in eine schöne neue Welt ohne Sowjetunion eintreten, in der alles wunderbar wird. Und tatsächlich sind wir in eine Welt eingetreten, die womöglich gefährlicher ist als der direkte Konfrontationskurs mit der UdSSR. In dieser Hinsicht, ja, waren wir naiv. Wir waren aber auch äußerst vorausschauend, denn wir haben den sowjetischen Putsch vorhergesagt, bevor er passierte."

...und zu brutal für "Star Trek"​


Neben der politischen Naivität bedauerte Meyer rückblickend besonders eine Szene im Film: den gewaltsamen Gedankenverschmelzungs-Vorgang zwischen Spock (Leonard Nimoy) und der Figur Valeris (Kim Cattrall). Valeris, eine junge Vulkanierin und Spocks Schülerin, ist Teil einer Verschwörung, deren Details Spock erfahren will.

Als sie sich weigert, zwingt er sie zur Gedankenverschmelzung – ein eigentlich spiritueller Vorgang, bei dem zwei Vulkanier*innen ihre Gedanken miteinander teilen. In dieser Szene aber wirkt es, als würde Spock sie gegen ihren Willen ausspionieren. Valeris zeigt deutliche Zeichen von Schmerz, stöhnt und ringt nach Luft. Meyer sagte dazu:

"Ich finde auch, dass die Szene, in der Spock die Gedankenverschmelzung mit Valeris macht, um an Informationen zu kommen, sieht irgendwie wie Waterboarding aus – und das macht mich nicht gerade glücklich, wenn ich sie sehe. [...] Es fühlt sich nicht richtig an."
1991 habe niemand am Set die Szene als Folter wahrgenommen. Doch rückblickend, so Meyer, sei es nicht die Art von Handlung, die man mit einer rationalen und friedliebenden Figur wie Spock verbinden möchte. Vielleicht hätte die Szene weniger verstörend gewirkt, wenn Valeris weniger gelitten hätte – doch so bleibt sie für den Regisseur eine deutliche Fehlentscheidung.

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