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Hy Quan Quach
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Cary-Hiroyuki Tagawa ist mit 75 Jahren gestorben. Der US-Schauspieler mit japanischen Wurzeln prägte vor allem als Fiesling die Filmkultur und hatte eine große Fangemeinde.
Es ist eine besonders traurige Meldung, die derzeit in den sozialen Netzwerken viral geht: Cary-Hiroyuki Tagawa ist mit 75 Jahren in seiner Heimat im kalifornischen Santa Barbara an den Folgen eines Herzinfarktes gestorben, wie übereinstimmende Medien berichten.
In den sozialen Netzwerken beherrschte diese traurige Nachricht von seinem Tod die Beiträge, vor allem auf Facebook, wo sich noch immer viele Millennials aufhalten. Für sie – und auch für mich – wird er auf immer in Erinnerung bleiben als eines der prägendsten Gesichter der Hollywood-Fieslinge vor allem in den 1990er-Jahren.
Der als Sohn der japanischen Schauspielerin Mariko Hata und eines US-japanischen Soldaten in Tokio geborene Tagawa zog früh mit der Familie in die USA, wo sie von Armee-Stützpunkt zu Armee-Stützpunkt zogen. Neben den Kampfsportarten Kendo und Karate begeisterte er sich früh in der High School für die Schauspielerei, seine erste kleine Statistenrolle spielte er in John Carpenters „Big Trouble in Little China“.
Der Durchbruch gelang dann 1987 in Bernardo Bertoluccis „Der letzte Kaiser“. In der Folge wurde Tagawa auch aufgrund seines Erscheinungsbildes häufig als Bösewicht besetzt, begeisterte so etwa in „James Bond 007 – Lizenz zum Töten“, „Showdown in Little Tokyo“, „Die Wiege der Sonne“, „Mortal Kombat“, „Das Phantom“ und „Planet der Affen“. Tagawa konnte aber auch die Herzen berühren, etwa in „Johnny Tsunami – Der Wellenreiter“ und „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“.
Zuletzt begeisterte er in der Amazon-Serie „The Man in the High Castle“ und in der Netflix-Animationsserie „Blue Eye Samurai“. Dieses Jahr mussten wir uns von einigen großen Namen aus der Film- und Serienlandschaft verabschieden:
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Ohne Cary-Hiroyuki Tagawa wäre „Mortal Kombat“ heute vergessen
Unvergessen ist ganz besonders seine Rolle des Shang Tsung im Kultfilm „Mortal Kombat“. Die Videospielverfilmung ist schlecht gealtert, die Kämpfe sind langsam und behäbig, die Computereffekte sehen aus, als kämen sie aus der Steinzeit und die Dialoge sind teils zum Fremdschämen. Dass „Mortal Kombat“ dennoch zum Kult avancierte, verdankt der Film beinahe im Alleingang Tagawas Over-the-top-Darbietung.
In einem Interview von 2001 erinnerte sich Tagawa daran, wieso er sich dazu entschieden hatte, den bösen Magier so überzogen wie möglich zu spielen (via Caty Tagawa Online):
„Als ich ihn spielte, entschied ich mich aus mehreren Gründen, so weit über die Stränge zu schlagen, wie möglich: Zum einen wollte ich den bösen Magier nicht noch einmal spielen; und so verlieh ich ihm eine Macht und eine Stärke, an die sich die Leute erinnern sollten. Eine weitere Sache waren die Dialoge. Als Schauspielende lesen wir Drehbücher, und ich kannte das Videospiel nicht. Als ich das Videospiel sah, ergab das alles einen Sinn. Als ich dann vor der Kamera stand, dachte ich mir: 'Das kriege ich hin. Ich gebe ihm die fiesesten, gemeinsten Sprüche.' Tatsächlich hat es Spaß gemacht. Ich bekam es gar nicht mit, wie fies ich ihn ausgelegt hatte. Das hatte sogar mich ein wenig schockiert. Es war auf jeden Fall eine meiner besten Erfahrungen als Schauspieler.“
Ohne es zu ahnen, erschuf sich Tagawa mit Shang Tsung nicht nur die ikonischste Rolle seines Lebens, sondern trug auch entscheidend dazu bei, „Mortal Kombat“ für eine ganze Generation an Filmfans zu einem Kult werden zu lassen. Danke, Tagawa-san, ruhe in Frieden.
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