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Julia Wiatr
Guest
Die Deutsche Demokratische Republik ist ein prägendes Kapitel der deutschen Geschichte – mit politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Facetten, die bis heute nachwirken. Zahlreiche Menschen verbinden mit der DDR sehr unterschiedliche Erfahrungen und genau diese Vielfalt hat Filmschaffende immer wieder inspiriert.
Doch welche Werke setzen sich besonders eindrucksvoll mit diesem Teil der Vergangenheit auseinander? In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch 10 Filme, die einen Blick von außen auf die DDR werfen und auf unterschiedliche Weise zum Nachdenken anregen. Dabei handelt es sich um Produktionen aus Westdeutschland, dem vereinigten Deutschland sowie den USA.
#1 „Mit dem Wind nach Westen“ (1982)
Der Film „Mit dem Wind nach Westen“ (Originaltitel: „Night Crossing“) aus dem Jahr 1982 ist eine US-amerikanische Verfilmung einer wahren Geschichte. Sie schildert die spektakuläre Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel, die am 16. September 1979 mit einem selbst gebauten Heißluftballon die innerdeutsche Grenze überquerten, um nach Westdeutschland zu fliegen.
2018 kam eine deutsche Adaption der Geschichte mit dem Titel „Ballon“ von Regisseur Michael „Bully“ Herbig in den Kinos.
#2 „Der zerrissene Vorhang“ (1966)
In dem US-amerikanischen Spionagethriller „Der zerrissene Vorhang“ („Torn Curtain“) von Regisseur Alfred Hitchcock brillieren die Stars Paul Newman und Julie Andrews. Der Wissenschaftler Michael Armstrong und seine Verlobte und Assistentin Sarah Sherman geraten in ein komplexes Netz aus Spionage und Intrigen.
Hitchcocks Jubiläumsfilm konnte an den Kinokassen überzeugen. Mit seinem 50. Film inszenierte der Regisseur eine packende und spannende Geschichte, die gekonnt in einen pessimistischen, realistischen Spionagethriller verpackt wurde.
#3 „Eins, zwei, drei“ (1961)
Berlin 1960. Kurz vor Errichtung der Berliner-Mauer will der Coca-Cola Manager C.R. MacNamara (James Cagney) Europa-Direktor werden und das populäre Erfrischungsgetränk etablieren. Seinem Vorhaben steht der konservative Chef in Amerika mit großer Skepsis gegenüber. Für ihn sind alle Kommunisten ein Gräuel. Ob MacNamara es trotzdem schaffen kann?
Schauplatz des US-amerikanischen Kinofilms „Eins, zwei, drei“ („One, Two, Three“) von Regisseur Billy Wilder ist die geteilte Stadt Berlin im Sommer 1961, nur wenige Monate vor dem Mauerbau. Die damals noch weitgehend durchlässige Sektorengrenze war somit als Handlungsort von großer Bedeutung.
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#4 „Der Tunnel“ (2001)
Harry Melchior (Heino Ferch) gewinnt 1961 die Schwimmmeisterschaften der DDR. Mit einem gefälschten Pass gelingt ihm kurz danach die Flucht. Allerdings ist bei dem Fluchtversuch seine schwangere Freundin Carola (Claudia Michelsen) festgenommen worden. Um den Rest seiner Familie bei der Flucht zu helfen, kommt er auf eine riskante Idee.
„Der Tunnel“ aus dem Jahr 2001 ist die Adaption einer wahren Geschichte, die von Regisseur Roland Suso Richter inszeniert wurde. Parallel zur Kinofassung existiert eine zweiteilige Fernsehversion.
#5 „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (2015)
Steven Spielbergs Thriller „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ erzählt die Geschichte des Anwalts James Donovan (Tom Hanks) aus Brooklyn. Vom CIA wird Donovan beauftragt, die Freilassung eines in der UdSSR verhafteten US-amerikanischen U-2-Piloten (Austin Stowell) zu erwirken. Eine Herausforderung, die sich als nahezu unmöglich erweist.
„Bridge of Spies – Der Unterhändler“ ist eine amerikanisch-deutsche Koproduktion. Hunderte Mitarbeiter*innen der Babelsberger Filmcrew arbeiteten monatelang, um die 1960er-Jahre wieder aufleben zu lassen.
#6 „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ (2007)
„Die Frau vom Checkpoint Charlie“ ist ein zweiteiliger Fernsehfilm der UFA Fernsehproduktion und erzählt die Geschichte von Sara Bender (Veronica Ferres), die mit ihren beiden Töchtern Sabine (Elisa Schlott) und Silvia (Maria Ehrich) Anfang der 1980er-Jahre in Erfurt lebt. Da Sara wegen einiger regimekritischer Äußerungen unter Beobachtung der Stasi steht, wird ein Fluchtversuch der drei in Rumänien verhindert.
Basierend auf der Lebensgeschichte von Jutta Gallus spielt Ferres in diesen TV-Zweiteiler eine Frau, die für das Schicksal ihrer Töchter kämpft. Regie führte Miguel Alexandre.
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#7 „Good Bye, Lenin!“ (2003)
Nach einem Herzinfarkt fällt die überzeugte DDR-Bürgerin Christiane Kerner (Katrin Sass) ins Koma. Als sie acht Monate später wieder erwacht, ist die Mauer gefallen und der Wandel zum Kapitalismus bereits vollzogen. Diese Erkenntnis würde die überzeugte Sozialistin laut Aussagen der Ärzte umbringen. Also entscheidet sich ihr 21-jährige Sohn Alex (Daniel Brühl) in der Plattenbauwohnung die DDR am Leben zu halten.
„Good Bye, Lenin!“ ist ein deutscher Spielfilm von Regisseur Wolfgang Becker aus dem Jahr 2003. Der Film erhielt zahlreiche Preise und wurde als „Bester europäischer Film“ ausgezeichnet.
#8 „Der rote Kakadu“ (2006)
„Der Rote Kakadu“ ist ein deutsches Liebesdrama aus dem Jahr 2006 vom Regisseur Dominik Graf. Der junge Siggi (Max Riemelt) zieht im Frühjahr 1961 nach Dresden, um am Staatstheater Dresden erste Erfahrungen zu sammeln. Er lernt Luise (Jessica Schwarz) und ihren rauflustigen Ehemann Wolle (Ronald Zehrfeld) kennen, die ihm vom „Roter Kakadu“ erzählen. Bald schon geraten die drei immer mehr ins Visier der Staatssicherheit.
#9 „Go, Trabi, Go“ (1991)
Nach dem Mauerfall geht der Deutschlehrer Udo Struutz (Wolfgang Stumph) mit seiner Frau und Tochter im Sommer 1990 in ihrem Trabi „Schorsch“ auf Entdeckungsreise in den Westen. Sie wollen nach Italien. Die Fahrt wird jedoch zu einem turbulenten Abenteuer.
„Go, Trabi, Go“ ist eine deutsche Filmkomödie von Regisseur Peter Timm aus dem Jahr 1991. Timm ist gebürtiger Ost-Berliner, der aufgrund seines systemkritischen Denkens 1973 aus der DDR ausgewiesen wurde. Damit ist dieser Film eine Ausnahme in unserer Liste.
#10 „Das Leben der Anderen“ (2006)
In Ost-Berlin des Jahres 1984 wird der linientreue Stasi Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) mit der Überwachung des erfolgreichen Dramatikers Georg Dreyman (Sebastian Koch) und dessen Lebensgefährtin Christa Sieland (Martina Gedeck) beauftragt. Doch je mehr Wiesler in das Privatleben des Paares eindringt, desto mehr wird ihm die Trostlosigkeit seines eigenen Lebens bewusst.
„Das Leben der Anderen“ ist das Filmdebüt von Florian Henckel von Donnersmarck. Das Drama stellt den Staatssicherheitsapparat und die Kulturszene Ost-Berlins in den Mittelpunkt und setzt sich ernsthaft und kritisch mit der Geschichte der DDR auseinander.
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