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Der Mere-Exposure-Effekt: Darum mögen wir Filme beim zweiten Schauen oft mehr

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Wir erklären euch den Mere-Exposure-Effekt und wie der psychologische Effekt unsere Wahrnehmung von Filmen beeinflusst.

Dass wir einen Film beim erneuten Schauen besser finden, kann mit einem psychologischen Mechanismus zusammenhängen: dem sogenannten Mere-Exposure-Effekt. Er erklärt das Phänomen und wird oft in der Werbung genutzt, ist aber in noch viel mehr Bereichen des Lebens vertreten.

Der US-amerikanische Psychologe Robert Zajonc führte in den 60ern einige Experimente durch, um den Effekt zu beweisen. Wir erklären ihn euch mit nachvollziehbaren Beispielen.

Das Kinojahr 2025 hält noch einiges für euch bereit. Die Highlights seht ihr in unserem Video.

Link50 Kino-Highlights 2025

Der Mere-Exposure-Effekt erklärt​


Der Mere-Exposure-Effekt sagt eigentlich nur, dass ein anfangs neutral aufgefasster Reiz bei erneuter Aussetzung positiv aufgefasst wird. Das macht sich überwiegend die Werbung zunutze mit wiederholter Aussetzung des Werbereizes. Das gilt sowohl bei bewusster als auch bei unbewusster Wahrnehmung, zum Beispiel durch TV-Werbung, Social-Media-Ads oder Ähnliches. Umso öfter ihr ein Produkt seht, umso positiver nehmt ihr es wahr.

Das gleiche gilt natürlich auch für Film-Werbung: In Trailern werden beispielsweise die besten Szenen zusammengeschnitten, um einen guten ersten Eindruck zu vermitteln. Durch die wiederholte Aussetzung an diese Bilder kann sich der Film durch den Mere-Exposure-Effekt zunehmend positiver im Gedächtnis verankern und das Interesse daran steigern, ihn im Kino oder im Streaming zu schauen.

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Beispiele für den Mere-Exposure-Effekt​


Bei Filmen gehen die Meinungen manchmal weit auseinander, daher ist es wichtig, möglichst neutral an die Sache ranzugehen und den Film ohne Vorbelastung zu schauen. Aber auch wenn euch der Film beim ersten Mal nur durchschnittlich gefallen hat, kann er euch beim erneuten Schauen durch die gewonnene Vertrautheit sympathischer erscheinen – das beschreibt der Mere-Exposure-Effekt.

So erscheinen uns auch Menschen vertrauter und sympathischer, mit denen wir eventuell noch nie ein Wort gewechselt haben. Wenn wir jeden Morgen in der Bahn den gleichen Menschen sehen, würden wir auch diesen Menschen am ehesten ansprechen in einer Notsituation, denn: Vertrautheit schafft Sympathie.

So hat es der GEO-Artikel zu diesem Thema ausgedrückt und es ziemlich genau auf den Punkt gebracht. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich auch bei unseren Comfort-Serien und -Filmen: Wenn wir wissen, dass sie gut sind, schauen wir eher noch einmal das Gleiche, als im Streaming-Dickicht nach etwas Neuem zu suchen, das uns potenziell enttäuscht. Hier wirken neben dem Mere-Exposure-Effekt oft auch Nostalgie und das Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit mit.

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