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Celina Capell
Guest
Als Oscar-Beitrag für Frankreich hatte er trotz Kinoerfolg keine Chance, doch für mich ist dieses epische Meisterwerk eindeutig der beste Film des Jahres.
Die aufwendige Neuverfilmung des Literaturklassikers von Alexandre Dumas feierte seine umjubelte Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2024 außer Konkurrenz. Die Kino-Sensation verlor trotz großer Beliebtheit jedoch im Rennen um die französische Bewerbung für die Oscars 2025 in der Kategorie Bester Internationaler Film gegen "Emilia Pérez" und hatte letztendlich leider keine Chance auf eine Nominierung.
Preisverleihung hin oder her, gehört "Der Graf von Monte Christo" für mich eindeutig zu den besten Filmen 2025. Bereits vielfach adaptiert, ist "Der Graf von Monte Christo" trotz bekannter Geschichte besonders und den Kinobesuch auf jeden Fall wert. Für mich war der Film drei Stunden pure Begeisterung im Kino! Ab dem 28. November könnt ihr "Der Graf von Monte Christo" auch bei Prime Video streamen.
Einen ersten Eindruck von der opulenten Neuverfilmung verschafft euch der Trailer:
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Das Regie-Duo Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière (arbeiteten gemeinsam am Drehbuch zu „Die drei Musketiere – D’Artagnan“) haucht Dumas‘ Meisterwerk neues Leben ein. Die epische Adaption beeindruckt mit einer hochkarätigen Besetzung: Pierre Niney („Yves Saint Laurent“) brilliert in der Titelrolle als geheimnisvoller Graf von Monte Christo. Das Starensemble umfasst zudem Anaïs Demoustier („Der Schnee am Kilimandscharo“), Bastien Bouillon („In der Nacht des 12.“) und Pierfrancesco Favino („Rush“).
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Ein Meisterwerk wie es im Buche steht und echtes Kino-Highlight
Nach seiner gefeierten Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2024 avancierte der Film in Frankreich mit über neun Millionen Zuschauer*innen (via capelight pictures) zur Kinosensation 2024. Mit einem Budget von 42,9 Millionen Euro (via IMDb) ist „Der Graf von Monte Christo“ die teuerste französische Filmproduktion des Jahres.
Weltweit spielte die Verfilmung bisher über 75 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein (via Box Office Mojo). Das hohe Budget ist dem Film im positiven Sinne anzusehen und so ist „Der Graf von Monte Christo“ eine würdige Rückkehr für das literarische Meisterwerk auf die große Leinwand.
Mit ihrer neuen Verfilmung von Alexandre Dumas‘ Klassiker haben Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière ein wahres Meisterwerk geschaffen, das sich geschickt zwischen Abenteuerfilm, Racheepos und historischem Liebesdrama bewegt. „Der Graf von Monte Christo“ sorgt für ein mitreißendes Kinoerlebnis, das mich über die gesamten drei Stunden Laufzeit hinweg in seinen Bann zog.
Abgesehen von einer allgemeinen Grundkenntnis rund um die berühmte Geschichte des Grafen von Monte Christo kannte ich vor der Sichtung des neuen Kinofilms weder die literarische Vorlage noch eine der etwaigen Verfilmungen. Entsprechend überraschend und spannend waren für mich natürlich die vielen Wendungen im Racheplan von Dantès.
Doch auch für Fans des Romans dürfte „Der Graf von Monte Christo“ trotz weitestgehend originalgetreuer Geschichte fesselnd sein – vom Schauwert der hochwertigen Inszenierung von Kulissen und Kostümen und den eindringlichen Klängen des Soundtracks über die raffinierte Erzählweise bis hin zu den vielschichtigen und ausdrucksstarken Darstellungen des Ensembles.
Die Geschichte, ihre Charaktere und Konflikte bekommen in drei Stunden genau den Raum, den sie zur Entfaltung brauchen. Dabei werden auch kleine Momente mit großer Wirkung gezeigt. Abgesehen vom epischen Aufbau des Finales, das sich mit zunehmender Spannung anbahnt, haben es mir besonders die tiefgründigeren Zwischentöne in „Der Graf von Monte Christo“ angetan.
Letztendlich gelingt es der Verfilmung, die epische Geschichte in 178 Minuten ohne Längen oder zu drastische Sprünge für mich durchgängig fesselnd und bewegend zu erzählen. Das allein ist im Vergleich zu vielen teureren und ähnlich langen Adaptionen schon eine bemerkenswerte Leistung.
Nach dem Kinobesuch drängte es mich förmlich, mich mit den eindrucksvollen Bildern im Kopf in die Originalgeschichte des Grafen von Monte Christo zu stürzen. Mein nächstes Abenteuer wird es also sein, den knapp 1000-seitigen Roman zu lesen. Auf die Buchvorlage greife ich nach packenden Verfilmungen gerne zurück, in diesem Ausmaß hat das bisher jedoch noch kein Film geschafft.
Falls euch meine Ausschweifungen noch nicht überzeugen, "Der Graf von Monte Christo" kommt beim Publikum generell gut an: Bei IMDb kommt die Neuverfilmung auf gute 7,6 von 10 Punkten, bei Rotten Tomatoes auf stolze 97 % Zustimmung der Kritiker*innen und 94 % bei den Publikumswertungen. Damit schneidet "Der Graf von Monte Christo" sogar besser ab als „Anora“, der tatsächlich zum Besten Film 2025 bei den Oscars gekürt wurde.
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