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Oliver Koch
Guest
Wenn Naturgewalten toben, technische Systeme den Geist aufgeben oder menschliches Versagen zur Katastrophe führt, braucht es keine Außerirdischen oder futuristische Technologie, um Spannung auf die Leinwand zu bringen.
Der Katastrophenfilm hat sich seit den frühen Jahren des Kinos als eigenes Genre etabliert – und auch ohne Sci-Fi-Elemente gelingt es vielen Filmen, atemlose Dramatik und erschütternde Schicksale zu zeigen.
Im Mittelpunkt stehen echte Gefahren, reale Szenarien und oft sogar wahre Begebenheiten. Auf den nächsten Seiten findet ihr sieben beeindruckende Katastrophenfilme, die ganz ohne Sci-Fi auskommen.
„No Way Out – Gegen die Flammen“ (2017)
Im Zentrum von „No Way Out – Gegen die Flammen“ steht die wahre Geschichte der Granite Mountain Hotshots, einer Eliteeinheit von Feuerwehrleuten aus Arizona. Angeführt von Eric Marsh (Josh Brolin) spezialisiert sich das Team auf extrem gefährliche Waldbrände, bei denen kleinste Fehlentscheidungen tödliche Folgen haben können.
Der Film begleitet die Männer durch ihren harten Trainingsalltag, persönliche Konflikte und schließlich ihren Einsatz beim verheerenden Yarnell-Hill-Brand 2013. Neben spektakulären Feuersequenzen legt die Inszenierung großen Wert auf Kameradschaft, Verantwortung und die psychische Belastung des Berufs. „No Way Out“ gilt als besonders realistische und respektvolle Hommage an die Arbeit von Wildland-Feuerwehrleuten.
„Deepwater Horizon“ (2016)
„Deepwater Horizon“ aus dem Jahr 2016 basiert auf der realen Explosion der gleichnamigen Ölbohrplattform im Golf von Mexiko im April 2010. Der Film schildert die dramatischen Ereignisse aus Sicht der Besatzung, darunter Mike Williams (Mark Wahlberg), der als Techniker miterlebt, wie Warnsignale ignoriert werden und eine verheerende Explosion ausbricht.
Regisseur Peter Berg setzt auf eine realitätsnahe Inszenierung, die die technischen Abläufe ebenso zeigt wie das persönliche Leid der Beteiligten. Die Katastrophe forderte elf Todesopfer und löste eine der schlimmsten Umweltkatastrophen der USA aus.
„69 Tage Hoffnung“ (2015)
Die wahre Geschichte eines der spektakulärsten Grubenunglücke der jüngeren Vergangenheit steht im Zentrum von „69 Tage Hoffnung“. 2010 werden 33 Bergleute nach einem Stolleneinsturz in der chilenischen Atacama-Wüste 69 Tage lang unter Tage eingeschlossen. Erzählt wird sowohl aus der Perspektive der Eingeschlossenen als auch aus Sicht der Retter an der Oberfläche.
Antonio Banderas verkörpert Mario Sepúlveda, der innerhalb der Gruppe eine zentrale Rolle für den Zusammenhalt übernimmt. Grundlage der Verfilmung sind Augenzeugenberichte und offizielle Untersuchungen, der Fokus liegt klar auf dem menschlichen Überlebenswillen in Extremsituationen.
„Outbreak – Lautlose Killer“ (1995)
Die Angst vor einer unkontrollierbaren Seuche steht im Mittelpunkt von „Outbreak – Lautlose Killer“. Ausgelöst durch einen illegal eingeführten Affen breitet sich ein tödliches Virus in einer amerikanischen Kleinstadt aus.
Virologe Sam Daniels (Dustin Hoffman) versucht die Epidemie einzudämmen und gerät dabei in Konflikt mit dem US-Militär, das drastische Maßnahmen plant. Inspiriert unter anderem vom Ebola-Virus greift der Film reale Ängste auf und zeigt, wie schnell eine Krankheit außer Kontrolle geraten kann.
„Das China-Syndrom“ (1979)
„Das China-Syndrom“ thematisiert die Gefahren eines möglichen Atomunfalls. Eine Fernsehreporterin (Jane Fonda) und ihr Kameramann (Michael Douglas) beobachten zufällig einen Zwischenfall in einem Kernkraftwerk. Der Techniker Jack Godell (Jack Lemmon) erkennt, dass Sicherheitsmängel vertuscht werden – und bringt sich mit seinem Wissen selbst in Gefahr.
Der Film erschien nur wenige Tage vor dem Reaktorunfall in Three Mile Island, was seine Brisanz noch verstärkte. Der Titel bezieht sich auf ein hypothetisches Szenario, bei dem eine Kernschmelze so tief in die Erde eindringt, dass sie angeblich „bis nach China“ reichen könnte.
„Flammendes Inferno“ (1974)
Als früher Klassiker des realistischen Katastrophenfilms gilt „Flammendes Inferno“. Schauplatz ist ein neu eröffnetes, über 130 Stockwerke hohes Hochhaus in San Francisco, in dem während der Einweihungsfeier ein Feuer ausbricht. Ursache sind unsachgemäß verlegte Elektroleitungen, die das Gebäude in kürzester Zeit in eine tödliche Falle verwandeln.
Während sich die Flammen unaufhaltsam ausbreiten, kämpfen Feuerwehrchef O’Hallorhan (Steve McQueen) und Architekt Doug Roberts (Paul Newman) um das Leben der Eingeschlossenen. Beeindruckend sind vor allem die praktischen Effekte, die dem Film drei Oscars einbrachten und ihn auch heute noch zu einem mehr als sehenswerten Streifen machen.
„Die Höllenfahrt der Poseidon“ (1972)
Zu den frühen Meilensteinen des Katastrophenfilmgenres zählt „Die Höllenfahrt der Poseidon“. In der Silvesternacht wird ein Kreuzfahrtschiff von einer gewaltigen Flutwelle erfasst und kentert. Eine Gruppe Überlebender, darunter ein Priester (Gene Hackman) und ein älteres Ehepaar, versucht sich durch das auf den Kopf gestellte Schiff an die Oberfläche zu retten. Aufwendige Kulissen und eine konsequent spannungsgeladene Dramaturgie machten den Film zu einem prägenden Vertreter des Katastrophenkinos.
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